Das sind die Themen |
Der größte Antragsblock ist unter der Überschrift »Rahmenbedingungen der Berufsausübung« zu finden. Seit Langem kämpft die Apothekerschaft schon für eine wirtschaftliche Stabilisierung der Vor-Ort-Apotheken und damit auch für eine bessere Honorierung. Um sich politisch Gehör zu verschaffen, hatte die ABDA am 14. Juni zu einem bundesweiten Protesttag aufgerufen. Seitdem läuft eine politische Protestkampagne, unlängst etwa eine Postkartenaktion, die Patienten als Testimonials eingebunden hat.
Entsprechend nachdrücklich wollen die Apotheker das Thema in Düsseldorf aufs Tableau bringen. In einem gemeinsamen Leitantrag fordern der geschäftsführende ABDA-Vorstand sowie AK und AV des Saarlandes den Gesetzgeber auf, »die lange überfällige und dringend notwendige Erhöhung des Apothekenhonorars vorzunehmen«. Das Fixum sei von 8,35 auf 12 Euro netto anzupassen und überdies automatisch zu dynamisieren, ohne dass es gesonderter Maßnahmen des Gesetz- oder Verordnungsgebers bedarf – ein Appell, der auch im ABDA-Forderungskatalog in diesem Frühjahr festgehalten ist und schon länger zum festen Kanon gehört, bislang aber politisch abgeschmettert wurde.
Die Apotheker fordern beim DAT eine deutliche Anhebung des Fixhonorars und die Absenkung des Kassenabschlags. / Foto: Adobe Stock/gopixa
Die Forderung nach einem höheren Honorar für die Abgabe von Rx-Medikamenten sei mit dem seit Jahren wachsenden Kostendruck auf Apotheken zu begründen, argumentieren die Antragsteller. »Demgegenüber steht ein Apothekenhonorar, welches seit nun zehn Jahren nicht mehr angepasst wurde und somit völlig entkoppelt von jeglichen wirtschaftlichen Entwicklungen ist.« Die überbordende Bürokratie tue ein Übriges. Das jetzige Fixum könne höhere Kosten nicht auffangen. Der mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz von 1,77 brutto auf 2 Euro erhöhte Kassenabschlag trage obendrein zu einer De-facto-Honorarkürzung bei. Er soll auf 1,48 Euro netto festgeschrieben werden.
Dies alles belaste die wirtschaftliche Lage der Apotheken. Um die Situation nicht noch weiter zu verschärfen – Stichwort Apothekensterben, Personalmangel, Verunsicherung des pharmazeutischen Nachwuchses –, brauche es endlich verlässliche politische Rahmenbedingungen. »Nur wenn die Wirtschaftlichkeit der Apotheke sichergestellt ist, kann die Versorgung mit Arzneimitteln durch inhabergeführte Apotheken zukunftssicher aufgestellt werden.«
Neben der Anhebung des Fixums sollen nach dem Willen der Apotheker auch einzelne pharmazeutische Leistungen besser beziehungsweise überhaupt vergütet werden. Die LAK Hessen fordert, Präventionsmaßnahmen stärker finanziell und strukturell zu fördern »und dabei die Apotheken einzubinden und angemessen zu honorieren«. Diese unterstützten schon jetzt Präventionsmaßnahmen, etwa durch die Beratung zu Ernährung und Bewegung. Prävention zu fördern, könne perspektivisch hohe Folgekosten für medizinische Behandlung, Arzneimittel und Ausfall von Produktivität verhindern.