Pharmazeutische Zeitung online
Interview Gottfried Ludewig

»Das Apotheken-A muss auch digital ein Markenzeichen bleiben«

Nach seiner Leitungstätigkeit im Bundesgesundheitsministerium ist Gottfried Ludewig nun seit etwa vier Monaten bei der Telekom-Tochter T-Systems tätig. Im Gespräch mit der PZ erklärt Ludewig, worauf die Apotheker bei der Digitalisierung in den kommenden Jahren unbedingt achten sollten, was seine neuen Aufgaben sind und wie er auf Kritik an seinem Wechsel in die Privatwirtschaft reagiert.
Benjamin Rohrer
19.07.2022  10:30 Uhr

»Amazon ist keine Apotheke«

PZ: Auch beim Pharmacon sprachen Sie von der Herausforderung der Mega-Plattformen für den Apothekenmarkt. Die Arzneimittelversorgung ist stark reguliert, Konzerne dürfen keine Apotheken sein. Ist der Markt für Amazon und Co. überhaupt interessant?

Ludewig: Schon heute sehen wir: Amazon bietet Arzneimittel an. Aber Amazon ist keine  Apotheke. Apothekerinnen und Apotheker haben aber die Beratungs-Kompetenz. Und sie haben die Nähe zum Kunden und das Vertrauen. Die reale und die digitale Welt zu verbinden: Das ist das Pfund, mit dem die Apotheken punkten können. Wenn die Apotheken es selbst nicht tun, werden es andere machen.

PZ: Eigentlich hatte der Gesetzgeber ja festgelegt, dass der Königsweg für die digitale E-Rezept-Übertragung die staatliche App der Gematik werden soll…

Ludewig: Und das ist auch gut so. Es muss einen staatlichen, neutralen Weg geben. Aber darüber hinaus ist doch Platz für weiterführende Angebote. Die Apotheken haben ihre einzigartige Beratungs-Kompetenz und sind doch weit mehr als Rezept-Einlöser. Sie sollten den Anspruch haben, diese Kompetenz auch im 21. Jahrhundert und digital zu erhalten. Meine große Hoffnung ist, dass das große, rote „A“ nicht mehr nur im Straßenbild dominiert, sondern auch in der digitalen Welt.

PZ: Kommen wir zurück zur TI 2.0 und zu den Digitalen Identitäten. Erst kürzlich verkündete T-Systems, dass man der Barmer dabei helfe, die digitale EGK einzuführen. Für Apotheker und Ärzte ist dieser nächste Digitalisierungsschritt auch mit Kopfschütteln verbunden. Denn nach nur wenigen Jahren müssten die Konnektoren und andere Hardware-Komponenten wieder abgeschafft werden. Das kostet viel Geld – ist es denn wirklich nötig?

Ludewig: Die digitale Welt ändert sich in sehr schnellen Zyklen. Das ist eine Herausforderung und in Alltagsdingen auch manchmal ein Ärgernis. Ich aber freue mich auf die neue Zeit. Wir leben bereits in einer Software und Cloud basierten Welt. Da können Konnektoren und Hardware-Anbindungen nicht die dauerhaft richtige Lösung sein. Zum einen sind sie technisch umständlich und aufwendig, und an vielen Stellen werden neue Ansätze flexibler und besser sein. Und sie öffnen Chancen in der Versorgung. Mit einem Hardware-Konnektor und Kabel werden Hebammen und die mobile Pflege wohl kaum ihre Daten übermitteln können, aber auch sie müssen Zugang via TI beispielsweise zur Patientenakte bekommen.

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