Corona-Zahlen bei Kindern und Jugendlichen steigen |
Früh übt sich das richtige Masketragen, das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei Kitakindern ist jedoch umstritten. / Foto: Getty Images/Alexandra Troyan / EyeEm
Ausbrüche beträfen momentan insbesondere private Haushalte, zunehmend aber auch Kitas, Schulen und das berufliche Umfeld, während die Anzahl der Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen abgenommen habe. Bei Kindern bis 14 Jahren haben sich die 7-Tage-Inzidenzen nach den RKI-Daten in den vergangenen vier Wochen bundesweit mehr als verdoppelt – auf zuletzt mehr als 100 Fälle pro 100.000 Einwohner. Laut Kinderärzten kann neben dem zunehmenden Öffnen von Kitas und Schulen dabei aber auch vermehrtes Testen eine Rolle spielen.
Die Öffnungen seien natürlich Anlässe für Eltern, ihre Kinder testen zu lassen, sagte Reinhard Berner, Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, dem Berliner «Tagesspiegel». «Das ist vorher einfach oft nicht geschehen, wenn das Kind zuhause im Lockdown gehockt hat und Schnupfen hatte.» Besonders frühzeitig zeige sich die Zunahme der registrierten Infektionsfälle in der Altersgruppe bis fünf Jahre, heißt es beim RKI. Das betreffe auch die Daten zu Ausbrüchen in Kitas. Sie stiegen rasch an. Eine ähnliche Entwicklung deute sich auch nach der Öffnung der Schulen an. Bei dieser Entwicklung spiele die zunehmende Ausbreitung der leichter übertragbaren Variante B.1.1.7 eine Rolle.
Familien und Beschäftigte sollten ihr Infektionsrisiko außerhalb von Kita oder Schule minimieren und bei Zeichen einer Erkrankung fünf bis sieben Tage zuhause bleiben, rät das RKI. Falls es zu Erkrankungen in einer oder mehreren Gruppen komme, solle eine frühzeitige Schließung der Einrichtung erwogen werden, um eine weitere Ausbreitung innerhalb der Kita und in die betroffenen Familien zu verhindern.
Für Schulen empfiehlt das RKI weiterhin das Aufteilen von größeren Gruppen wie Klassen und Jahrgängen in kleinere Gruppen und die Beschränkung auf Kontakte innerhalb dieser festgelegten Gruppe. Dazu bleibt es beim Ratschlag für einen Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht sowie eine gestaffelte Öffnung nach Jahrgängen – mit Distanzunterricht für ältere Schüler.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.