Corona-Impfstoffstudie in Hamburg gestartet |
Mit einem Antikörpertest wie hier lässt sich nachweisen, ob jemand eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hat. Für die Impfstoffstudien werden jedoch umfangreichere Tests zur Antikörperbildung gemacht, auch quantitativ. / Foto: UKE
Bislang haben sechs Freiwillige den experimentellen Impfstoff erhalten. Insgesamt sollen in die Phase-I-Studie 30 Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren in acht Gruppen und in zwei aufsteigenden Dosierungen geimpft werden. Dabei erhält jeder zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen und muss direkt nach der Impfung einige Stunden zur Überwachung im Studienzentrum bleiben. »Bisher verlief alles erwartungsgemäß und nach Plan«, sagte Professor Dr. Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie des UKE, die als verantwortliche Prüfärztin die klinische Studie leitet.
»An den Tagen nach den Impfungen sowie im Verlauf der folgenden sechs Monate müssen die Probanden regelmäßig zu ambulanten Nachuntersuchungen kommen, um die Verträglichkeit des Impfstoffs, mögliche Nebenwirkungen sowie die Immunantwort anhand von Blutuntersuchungen und Befragungen zu überprüfen«, hieß es weiter in der Pressemitteilung. Die Arbeitsgruppen von Addo sowie des DZIF-Partners in Marburg messen parallel die Bildung von Antikörpern und T-Zellen im Körper und vergleichen diese mit der Immunreaktion von genesenen Covid-19-Patienten.
Der Impfstoff basiert auf einem modifizierten Pockenvirus (MVA), der die Erbinformation für das Spike-Protein des Coronavirus SARS-CoV-2 enthält, das im Körper des Geimpften produziert wird und als Antigen fungiert. Der Impfstoff wurde von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) mit der Philipps-Universität Marburg und der LMU München sowie der IDT Biologika GmbH entwickelt. Es ist der erste Vektorimpfstoff gegen SARS-CoV-2, der in Deutschland getestet wird. Das Paul-Ehrlich-Institut hatte vor etwa zwei Wochen grünes Licht für die klinische Prüfung gegeben.