Bayer kehrt zurück in die Gewinnzone |
Der Leverkusener Konzern Bayer machte 2021 einen Gewinn von einer Milliarde Euro, 2020 verbuchte der Chemie- und Pharmakonzern noch ein Minus von 10,5 Milliarden Euro. / Foto: Bayer AG
Im vergangenen Jahr sei ein Konzernergebnis von einer Milliarde Euro erzielt worden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Leverkusen mit. »Es war ein richtig gutes Jahr für Bayer«, sagte Finanzchef Wolfgang Nickl. 2020 hatte Bayer noch ein Minus von 10,5 Milliarden Euro verbucht. Das hatte vor allem an Rückstellungen für US-Klagen wegen angeblicher Glyphosat-Krebsrisiken und an hohen Abschreibungen im Agrargeschäft gelegen.
Nun sehen die Jahreszahlen deutlich besser aus, wenngleich der Gewinn noch unter dem Wert von 2019 liegt: Damals waren es 4,1 Milliarden Euro als Konzernergebnis. Der Umsatz des Konzerns mit seinen rund 100.000 Beschäftigten stieg im Jahr 2021 um 6,5 Prozent auf 44,1 Milliarden Euro. Auch dieser Wert zeigt, dass es aufwärts geht bei den Leverkusenern: Vor einem Jahr hatte das Unternehmen bei den Erlösen noch ein Minus von 4,9 Prozent vermelden müssen.
Inzwischen hat sich der Wind gedreht, die Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln zog an. Auch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten wie dem Augenmittel Eylea und frei verkäuflichen Präparaten wurde mehr Geschäft gemacht. Sorgenfalten zeigte Konzernchef Werner Baumann wegen des Kriegs in der Ukraine. In dem Staat hat Bayer 700 Beschäftigte an mehreren Standorten, darunter ist eine Maissaatgut-Produktionsanlage. Mit Blick auf die ukrainischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sagte Baumann: »Sie können auf uns zählen, dass wir alles tun werden, was wir können, um sie zu unterstützen.« Die ersten Mitarbeiter seien dort zum Wehrdienst eingezogen worden.
In Russland hat Bayer 1800 Beschäftigte, die vor allem im Außendienst tätig sind. Einen Rückzug aus den beiden Staaten wegen des Krieges beziehungsweise wegen Sanktionen plant Bayer nicht - man wolle dort den Verkauf von Produkten fortsetzen, die der Ernährung und Gesundheit dienten und somit wichtig für die Zivilbevölkerung seien - »sofern es keine erheblichen Einschränkungen im Rahmen von Sanktionen gibt, die den Geschäftsbetrieb ganz einfach nicht mehr ermöglichen«. Der Umsatzbeitrag der beiden Märkte für den Gesamtkonzern ist gering, in Russland machte Bayer im vergangenen Jahr etwa zwei Prozent seiner Erlöse und in der Ukraine weniger als ein Prozent.