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Securpharm

Erste Klinik angeschlossen

14.12.2016  09:28 Uhr

Von Cornelia Dölger / Das erste Krankenhaus ist nun an das System zur Echtheitsprüfung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln angeschlossen. Das teilte die Initiative Securpharm vergangene Woche mit.

 

Ab Januar wolle man im sogenannten Krankenhaus-Piloten prüfen, wie sich der auf europäischer Ebene festgelegte Fälschungsschutz im Alltag einer Krankenhausapotheke umsetzen lasse. Die bereits 2011 verabschiedete Fälschungsschutzrichtlinie der Europä­ischen Union (EU) verpflichtet die Mitgliedstaaten, ab 9. Februar 2019 alle in der EU produzierten verschreibungspflichtigen Arzneimittel mit entsprechenden Sicherheitsmerkmalen auszustatten. So soll anhand von individuellen Seriennummern und einem Öffnungsschutz die Echtheit der einzelnen Packungen in der legalen Vertriebskette überprüft werden können. Um diese Vorgaben national umzusetzen, haben sich Apotheker, Pharmahersteller und -großhändler in Deutschland zu Securpharm zusammengeschlossen.

 

Für öffentliche Apotheken hatte es bereits 2013 einen entsprechenden Pilot­versuch gegeben. Die Prozesse dort seien mit jenen in einer Klinikapotheke allerdings kaum vergleichbar, weshalb die Bedingungen im Krankenhaus nun separat getestet würden, erklärte Securpharm. Zudem sollten Lösungswege für den Umgang mit großen Mengen von Arzneimittelpackungen entwickelt werden, wie er für ein Krankenhaus typisch ist.

 

Krankenhausapotheker hatten die Richtlinie wiederholt als unsinnig kritisiert: Die Regelung bürde den Klinik­apotheken unnötige Arbeitsbelastungen auf, weil diese jede einzelne Arzneimittelpackung prüfen müssten – zu aufwendig angesichts von mehreren Tausend Einzelverpackungen, wie sie zum Beispiel in einer Universitätsklinik täglich eingingen. Außerdem bezögen Krankenhäuser die Präparate überwiegend auf einem sicheren Weg, indem sie direkt beim Hersteller und ohne Zwischenhändler einkauften. /

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