Fritz Becker übernimmt die Führung |
08.12.2008 14:08 Uhr |
Fritz Becker übernimmt die Führung
Von Bettina Sauer, Berlin
Fritz Becker ist neuer Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). Die Wahl fand Mitte vergangener Woche in Berlin statt. Becker tritt die Nachfolge von Hermann S. Keller an, der für das Amt nicht mehr kandidierte.
100 Prozent der Stimmen konnte Fritz Becker bei der Wahl durch die Mitgliederversammlung des Deutschen Apothekerverbandes auf sich vereinen. Der langjährige Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg dankte seinen Wählern für das Vertrauen und hofft auf eine gute Zusammenarbeit. »Ich möchte dazu beitragen, das Schiff des DAV und der Offizinapotheke in turbulenten Zeiten auf einem sicheren Kurs zu halten.«
Becker tritt am 1. Januar 2009 die Nachfolge von Hermann S. Keller an, der 16 Jahre lang als Vorsitzender die Arbeit des DAV prägte und nicht erneut für dieses Amt kandidierte. Mit 100 Prozent der Stimmen zum Vizepräsidenten gewählt wurde Dr. Peter Homann, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Hessen. Erste Beisitzerin des geschäftsführenden Vorstands wird Monika Koch, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes, zweiter Beisitzer Dr. Rainer Bienfait, Vorsitzender des Apothekerverbandes Berlin, und dritter BeisitzerThomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein. Becker, Homann und Koch gehörten dem geschäftsführenden Vorstand des DAV schon in der letzten Legislaturperiode an.
Einen Rückblick darüber gab Hermann S. Keller zu Beginn der Versammlung. »Der DAV hat sich natürlich intensiv mit den aktuellen Rechtsfragen beschäftigt, nämlich mit dem Verfahren am Europäischen Gerichtshof zum Fremd- und Mehrbesitz von Apotheken sowie der Bundesratsinitiative Sachsens und Bayerns zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Ferner waren die vergangenen vier Jahre geprägt von unzähligen Gesprächen und Verhandlungen mit unseren Partnern im Gesundheitssystem.«
Als aktuelles Beispiel nannte er den Kompromiss von DAV und Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen, wonach der Apothekenabschlag in Zukunft bei 1,70 Euro liegt. »Allerdings warten wir noch auf die endgültige Reaktion der Krankenkassen«, sagte Keller. Besonders hervor hob er auch die Einführung des Barmer Hausapothekenmodells, das wohl im nächsten Jahr neu aufgelegt wird, sowie die Verhandlungen des DAV bezüglich der Rabattverträge. »Dadurch ließen sich einige Schwierigkeiten von den Apothekern abwenden.«
Stark engagiert habe sich der DAV auch für den OTC-Markt, beispielsweise bei der Einführung des Grünen Rezeptes. Zu den Kernaktivitäten des Verbandes zähle auch die alljährliche Ausrichtung des DAV-Wirtschaftsforums, ferner stärke er durch ein eigenes Patientenforum den Kontakt zu den Selbsthilfevertretern. Nach diesen Beispielen für die Arbeit des DAV dankte Keller dem geschäftsführenden Vorstand, der Bundesapothekerkammer (BAK) und der ABDA für die langjährige gute Zusammenarbeit.
Er bekam den Dank von allen Seiten zurück. Magdalene Linz, BAK-Präsidentin in den vergangenen vier Jahren, sagte, Keller habe das Gesicht des DAV geprägt. ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf ergänzte, Keller habe sich auch international stark in berufsständischen Organisationen engagiert und im Ausland ein hohes Ansehen erworben. Fritz Becker lobte Kellers Schlagfertigkeit, Zielstrebigkeit und sein politisches Gespür. Sein Vorgänger habe »Meilensteine für den DAV und die Offizinapotheke gesetzt«. Als erste Amtshandlung fiel Becker die Aufgabe zu, Keller zum DAV-Ehrenversitzenden zu ernennen.