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Noweda-Generalversammlung

Auf Kurs in stürmischen Zeiten

26.11.2014  09:52 Uhr

Von Ulrike Abel-Wanek, Essen / Deutlich geringere Handelsspannen für verschreibungspflichtige Arzneimittel und ein unruhiges Marktumfeld zeigten Wirkung auf die aktuellen Geschäfts­ergebnisse der Noweda. Doch trotz ökonomischer Kratze­r steht die Genossenschaft solide da und setzt auf Dividendenko­ntinuität.

Der Noweda-Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann konnte zufrieden sein mit den Ergeb­nis­sen des Geschäftsjahres 2013/2014, die er vergangene Woche auf der Generalversamm­lung in Essen vorstellte. Der Umsatz der Genossenschaft stieg um mehr als 250 Millionen Euro auf rund 4,85 Milliarden Euro – ein Umsatzwachstum von rund 5,6 Prozent.

 

Die Bilanzsumme, also das Vermögen der Noweda, verzeichnet ein Plus von 62,6 Millionen Euro oder 7,3 Prozent und beläuft sich damit auf 922,3 Millionen Euro. Mit einer Eigenkapitalquote von über 37 Prozent ist die Relation von Eigen- zu Fremdkapital unverändert sehr gut. Auch bei der Zahl der Mitglieder sei es mit 351 Neuanmeldungen aufwärts gegangen, so Hollmann.

 

Nicht zufrieden zeigte sich der Noweda-Chef allerdings mit der Entwicklung eines ohnehin schon mäßigen Rohertrags. Dieser sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,8 Prozent. Es fehlten rund 20 Millionen Euro, die durch Kostensenkungen ausgeglichen werden müssten, was aber zunehmend schwerer werde. Verantwortlich für die fehlenden Roherträge sei vor allem der marktbedingte Verfall der gesetzlichen Handelsspanne für Rx-Artikel, so der Noweda-Chef.

 

Trotz Rohertragsverlusts ergibt sich für das Unternehmen im Ergebnis jedoch ein Jahresüberschuss, der zwar um 1,5 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert liegt, aber erneut eine Auszahlung an die Mitglieder erlaubt. Freuen dürfen sich die Noweda-Anteilseigner über eine Dividende von 11 Prozent auf die Grundanteile, für die freiwilligen Anteile gibt es sogar 13,2 Prozent.

 

Eine gute Dividende setze aber auch eine verbindliche Zusammenarbeit von Mitgliedern und Genossenschaft voraus, sagte Hollmann. Die inhabergeführte Apotheke werde nicht nur von Unternehmen bedroht, die andere Strukturen wollen, von Großhandelskonzernen, die aus den USA gesteuert werden, sondern auch von den Apothekern, die die Pläne dieser Unternehmen mit einer Geschäftsbeziehung unterstützten.

 

Fremdbesitzverbot in Gefahr

 

Hinzu kämen laut Hollmann Gefahren für das deutsche Fremdbesitzverbot, die sich unter anderem aus der Investorenschutzklausel der geplanten Freihandels­abkommen mit den USA und Kanada ergeb­en, aber auch aus den Deregulierungsplänen der EU, die damit zur »Attacke auf die sogenannten reglementierten Berufe blase«. Vom Gedanken einer starken Solidarge­mein­schaft profitierten nicht nur die Noweda-Mitglieder, so der Vorstandsvor­sitzende. /

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