Leitplanken im Umgang mit E-Health |
04.11.2015 09:41 Uhr |
Von Stephanie Schersch / Die Digitalisierung macht vor dem Gesundheitswesen nicht halt. Das stellt auch die Apotheker vor neue Herausforderungen. In einem Positionspapier haben sie nun zehn ethische Grundsätze formuliert, die als eine Art Leitplanke im Umgang mit E-Health dienen sollen.
Im Zentrum muss demnach stets das Patientenwohl stehen. Die Digitalisierung bringe Vor- und Nachteile mit sich, sagte ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold. »Wir müssen die Chancen nutzen und die Risiken minimieren.«
Die Digitalisierung birgt Chancen und Risiken zugleich. Wohin die Entwicklung führt, bleibt abzuwarten. Ethische Grundsätze sollen den Apothekern dabei den richtigen Weg im Umgang mit E-Health weisen.
Foto: Imago/ Westend61
So dürften Gesundheitsdaten nur kontrolliert verarbeitet werden. »Das Vertrauen des Patienten in die Apotheke muss in der digitalen Welt ebenso hoch sein wie im analogen Zeitalter«, so Arnold. Dem Papier zufolge können die anfallenden medizinischen Daten helfen, Therapien zu optimieren. Kritische Informationen müssten dabei aber stets vor dem Zugriff Unbefugter geschützt werden. »Die Auswertung der Daten darf ausschließlich zur heilberuflichen Verfolgung von Gesundheitszielen erfolgen«, heißt es. Auch eine zentrale Speicherung von Daten will die ABDA »aus Gründen der Gefahrenabwehr« nach Möglichkeit verhindern.
Chancen sehen die Apotheker in einer stärker vernetzten Zusammenarbeit der Leistungserbringer. Dieser Wandel erfordere jedoch auch neue Regelungen in der Honorierung. Dabei müsse »gleiche Leistung über Strukturgrenzen hinaus auch gleich bewertet und bezahlt« werden, fordern sie. Grundsätzlich müssten zudem alle Bürger gleichermaßen Zugang zur Telemedizin haben. Daten dürften nicht zum Nachteil von Versicherten ausgelegt werden. »E-Health darf nicht dazu führen, dass Patienten direkt oder indirekt von Gesundheitsleistungen ausgeschlossen werden.«
Die zehn Grundsätze hat die ABDA-interne Arbeitsgruppe IT-Strategie ausgearbeitet. Vergangene Woche segnete nun der Gesamtvorstand der Bundesvereinigung das Positionspapier ab. Die Apotheker engagieren sich derzeit in verschiedenen IT-Projekten im Gesundheitssystem. Dazu zählt die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen, in der Arzt und Apotheker ein gemeinsames Medikationsmanagement erproben. /