Pharmazeutische Zeitung online

Vom Feinsten

06.11.2012  14:19 Uhr

In der vorletzten Woche lag der Pharmazeutischen Zeitung das Programm der 43. Internationalen Pharmazeutischen Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer in Davos bei. Eine Woche lang, vom 3. bis 8. Februar 2013, wird sich alles um »Prophylaxe und Therapie von Infektionskrankheiten« drehen – ein Thema von höchster pharmazeutischer Relevanz.

 

Mikroorganismen konfrontieren uns nach wie vor mit gewaltigen Problemen. Durch die sehr kurzen Generationszeiten können diese Pathogene ständig Ausweichmechanismen erproben und durch Selektion erfolgreiche Strategien realisieren. So umgehen sie therapeutische Interventionen. Daraus resultieren enorme Herausforderungen für die Therapie. Pharmazeutische Routine hat da keine Chance.

 

Lohn der stetigen Bemühungen um Problemlösungen in diesem Bereich sind Medikamente, die tatsächlich heilen. Denn allzu leicht wird auch unter Heilberuflern vergessen, dass die Mehrzahl unserer Arzneimittel Krankheiten wie Bluthochdruck, Rheuma und Diabetes zwar hervorragend zu »managen« vermögen. Heilen können sie die Krankheiten jedoch meist nicht. Das ist ganz anders bei den Antibiotika, bei vielen Virustatika und bei Antimykotika. Hat man ein wirksames Prinzip gefunden, heilen diese Arzneimittel!

 

Vielfach muss man es aber gar nicht so weit kommen lassen. Denn Impfen ist eine der effizientesten Krankheitsprophylaxen. Bekanntlich kann auch hier nicht von Routine gesprochen werden. Immer wieder flammt Skepsis auf, der man durch sachliche Beratung begegnen muss. Störfeuer, wie die Diskussionen um eine möglicher Tumorigenität bestimmter Impfstoffe oder um Qualitätsprobleme einzelner Impfstoffchargen, komplizieren die Situation.

 

Kompliziert wird es aber auch deshalb, weil keineswegs von allen Mikroorganismen gesundheitliche Gefahren ausgehen. Mikroorganismen haben durchaus auch ihre guten Seiten. So wird sich der erste Vortrag des Kongresses mit dem Thema »Mikrobiotika – Symbiose zwischen Menschen und Bakterien« beschäftigen. Was sich hier abzeichnet, ist Spannung pur.

 

Der wissenschaftliche Beirat der Bundesapothekerkammer hat sich alle Mühe gegeben, ein spannendes und hoch aktuelles Programm rund um Infektionskrankheiten, um deren Prophylaxe und Therapie, zusammenstellen. Wir laden Sie ein, nach Davos zu kommen und sich von den Moderatoren, Professor Ulrike Holz­grabe und Professor Manfred Schubert-Zsilavecz, durch den Kongress führen zu lassen.

 

Professor Dr. Theo Dingermann

Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesapothekerkammer und Mitglied der Chefredaktion

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