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ZL-Praxistipp

Checkliste QMS

06.11.2012  14:17 Uhr

Von Mona Tawab / Die neue ApBetrO schreibt ein Qualitäts­managementsystem (QMS) für alle Apotheken vor. Für diejenigen Apotheken, die es noch nicht implementiert haben, ist dies mit einem starken Umdenken, mit der Anpassung alltäglicher Vorgänge an einen vordefinierten Rahmen und deshalb häufig auch mit Problemen verbunden.

Damit die Einführung des QMS sowohl für die Leitung als auch für die Mitarbeiter ohne großes Nervenzerreiben erfolgen kann, sollte auf Folgendes geachtet werden:

 

Die Mitarbeiter ausreichend informieren: Nur wenn den Mitarbeitern der Hintergrund dieser Maßnahme umfassend erläutert wird und sie wissen, warum die mit dem QMS verbundenen Änderungen notwendig sind und sie diese auch verstehen, sind sie bereit, das QMS in der alltäglichen Praxis zu leben.

Das QMS langsam, aber stetig einführen: Dies verhindert Überlastung der Mitarbeiter, zumal das QMS neben dem laufenden Betrieb entwickelt werden muss.

Mitarbeiter bei der Erstellung der Prozesse einbeziehen: Damit wird die Akzeptanz bei den Mitarbeitern erhöht und vorhandene Ideen und Erfahrungen optimal genutzt.

Die Prozesse auf die eigene Apotheke ausrichten: Nur wenn das QMS die Prozesse in der eigenen Apotheke wahrheitsgetreu widerspiegelt, kann es leichter umgesetzt werden.

Mit simplen überschaubaren Prozessen beginnen: Es vergeht immer eine gewisse Zeit, bis sich ein Verständnis für das QMS bei allen Beteiligten aufbaut. Daher ist es ratsam, komplexe Vorgänge nicht zu früh anzugehen.

Das QMS auf Praktikabilität überprüfen: Da sich häufig die optimale Lösung erst nach mehreren Änderungen einstellt, ist es ratsam die ersten schriftlich geregelten Prozesse und deren Umsetzung kritisch auf ihre Praktikabilität zu prüfen.

Das QMS konsequent umsetzen: Auch wenn die erste Umsetzung zunächst etwas mehr Zeit kostet und man gerne, aus alter Gewohnheit, in den alten »Trott« verfällt, darf dies zu keinem Zeitpunkt, weder für die Leitung noch für die Mitarbeiter, geduldet werden. Nur so kann man verhindern, dass das QMS eine reine »Schreibtischangelegenheit« wird.

Doppeldeutige Regelungen vermeiden: Die Beschreibung der Prozesse sollte keinen Spielraum für unterschiedliche Interpretationen zulassen, damit jeglicher Ärger vermieden wird.

Prozesse detailliert beschreiben: Das QMS sollte immer darauf ausgerichtet sein, dass auch ein nicht eingearbeiteter Mitarbeiter die Tätigkeiten nach dem QMS ausführen kann.

Übergaberegeln genau definieren: Da die Öffnungszeiten der Apotheke in vielen Fällen länger als die Dienstzeiten einzelner Mitarbeiter sind, ist es ratsam, für die Übergabe von Prozessen/Tätigkeiten zwischen den Mit­arbeitern ein kleines Protokoll anzufertigen.

 

Da nur eine optimale Qualität der Apothekendienstleistungen das langfristige Überleben der Apotheke garantiert, sollte das QMS so ausgerichtet sein, dass es einen größtmöglichen sachlichen und ökonomischen Nutzen für die Apotheke entfalten kann. /

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