Deutsche haben Angst vor Ebola |
15.10.2014 10:07 Uhr |
Von Yuki Schubert / Über die Hälfte der Deutschen fürchtet sich vor einem Ausbruch der oft tödlich verlaufenden Infektionskrankheit Ebola im eigenen Land. Zu diesem Ergebnis kommt eine Anfang Oktober durchgeführte repräsentative Umfrage der Central Krankenversicherung.
Laut Befragung haben 58 Prozent der 1107 Teilnehmer Angst vor einer Ansteckung. Außerdem forderten 69 Prozent ein Reiseembargo für Westafrika. Grundsätzlich halten nur 45 Prozent Deutschland im Falle eines Krankheitsausbruchs für gut gerüstet.
Ankunftskontrolle in den USA: Bei der Einreise werden Passagiere auf Fieber getestet.
Foto: Imago/UPI Photo
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sieht nur ein geringes Risiko einer Ebola-Infektion innerhalb Deutschlands. Deutschland verfüge über sieben spezielle Behandlungszentren, vier spezialisierte Flughäfen mit regelmäßigen Übungen sowie 50 Klinik-Plätze für mögliche Ebola-Patienten. Damit sei Deutschland gut vorbereitet, so Gröhe.
Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass über den Reiseverkehr die Krankheit in Einzelfällen nach Deutschland gelange. Das bestätigte Lars Schaade, Vize-Präsident des Robert-Koch-Instituts. Es gebe ein Risiko, das sei zwar gering, »aber wir müssen natürlich damit rechnen«, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Schaade unterstrich aber, dass sich die Behörden bei vergangenen Verdachtsfällen gut vorbereitet gezeigt hätten. Bisher wurden drei erkrankte nichtdeutsche Helfer auf internationale Anfrage zur Behandlung nach Hamburg, Frankfurt am Main und Leipzig geflogen.
Am Donnerstag soll in Brüssel über eine bessere Abstimmung bei Vorkehrungen gegen Ebola beraten werden. Insbesondere geht es nach Angaben eines Sprechers von EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg um die Frage von Ankunftskontrollen in der EU. /