Kunden digital ansprechen |
20.09.2017 10:26 Uhr |
Digitale Technologien und Lösungsansätze, um Kunden ansprechen zu können, präsentierte das Unternehmen BD Rowa in Düsseldorf. Das Angebot reichte von der virtuellen Sicht- und Freiwahl über digitale Schaufenster und Infoterminals in der Offizin bis hin zu Abholstationen für online bestellte Produkte.
Besonders stark nachgefragt werde derzeit die digitale Sichtwahl, informierte Nina Heinz-Hertel von der Unternehmenskommunikation. Etwa 300 dieser Systeme habe man in deutschen Apotheken schon installiert. Der Apotheker könne sich verschiedene Screens zu Produktgruppen zusammenstellen, mit denen er die Präparate im Beratungsgespräch präsentieren kann. Da das System mit dem Kommissionierautomaten verbunden ist, kann mit nur einem Klick das Präparat angefordert werden.
Lösung für Selbstabholer
Eine Art digitale Infozentrale stellen die Infoterminals V-Point dar, die das Unternehmen anbietet. Bei diesen können sich Kunden in der Apotheke selbst über Produkte informieren und zum Teil auch bestellen und bezahlen, um sie dann am HV-Tisch abzuholen. Das Unternehmen arbeitet zudem an einem Abholer-Terminal für die Offizin, bei dem online bestellte Produkte oder Präparate, die für den Kunden noch besorgt werden mussten, von diesem abgeholt werden können.
Das System befindet sich noch in der Testphase. Es soll, wie die anderen digitalen Lösungen des Unternehmens dazu beitragen, die niedergelassene Apotheke konkurrenzfähig in Hinblick auf Online-Apotheken zu machen.
In diese Richtung geht auch ein Konzept zur Kundenbindung nach dem Besuch in der Apotheke, an dem BD Rowa arbeitet. »Wir testen gerade ein Retargeting-System, das es Apothekern erlaubt, eine langfristige digitale Beziehung mit ihrem Kundenstamm zu pflegen«, informierte Dirk Bockelmann, Vertriebsleiter International, bei einem Pressegespräch. Über ein im Verkaufsraum platziertes Gerät werden die Werbe-IDs von Smartphones der Kunden gelesen und diese somit digital identifizierbar. So wird eine gezielte Ansprache dieses Personenkreises über Facebook, Twitter oder ähnliche Dienste ermöglicht. Die Anonymität bleibe dabei gewahrt, heißt es: Die Daten der Apothekenbesucher werden alleine über einen zertifizierten Partner von BD Rowa verwaltet und genutzt, um ihm später spezielle Werbung auf das Smartphone zu übermitteln.
»Wir sind schon längst mittendrin in der digitalen Zukunft«, fasste Bockelmann zusammen. »Und von unserer Warte aus bietet sie große Chancen für den Apothekenmarkt.« Aber nicht alle Entwicklungen sind vom Verbraucher auch gewünscht, wie vor Kurzem das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen zeigte: Demnach wollen 54 Prozent der Deutschen, dass die Nutzung der Bewegungsdaten ihrer Handys generell verboten wird. /