Pharmazeutische Zeitung online
»Zack und da!« am Netz

Großhändler AEP startet Apothekenplattform

Für Apotheken gibt es ab sofort eine weitere Plattform, über die ihre Kunden digitale Apothekenservices in Anspruch nehmen können. »Zack und da!« des Pharmagroßhändlers AEP verspricht, dass 100 Prozent der darüber generierten Umsätze in der teilnehmenden Apotheke verbleiben. Kostenfrei ist das Angebot aber nicht.
Cornelia Dölger
Benjamin Rohrer
26.01.2022  14:45 Uhr

Die neue Plattform ist nur ein Teil eines Pakets, das AEP den Apotheken bundesweit offeriert, sie solle »die digitale Eingangstür« zu einem umfassenden »Komplettpaket« aus Online-Marketing und individualisierter Werbung darstellen, wie AEP am heutigen Mittwoch mitteilt. Über die Plattform könnten Apotheken-Endkunden Rezepte an eine ausgewählte Apotheke übermitteln, Produkte reservieren oder auch per Botendienst liefern lassen, erklärt der Grossist aus dem unterfränkischen Alzenau.

Weitere Teile des Pakets seien zentrale Marketingkampagnen sowie individuelle Werbung auf Social-Media-Plattformen. »Diese Werbeausspielung ist immer personalisiert auf die teilnehmende Apotheke«, heißt es in der Mitteilung. Dadurch lande der Endkunde direkt auf der für die Apotheke eingerichteten Plattform-Seite. Ziel sei, »die internetaffine Zielgruppe über moderne, digitale Medien abzuholen und in die stationäre Apotheke zu führen«, schreibt AEP.

Solche Plattformen, die Kunden digitale Services anbieten, sind inzwischen auch im Apothekenmarkt ziemlich weit verbreitet. Doc Morris beispielsweise hält für seine Kunden ebenfalls eine solche Lösung bereit. Auch der niederländische Versender Shop Apotheke ist Mitte Dezember vergangenen Jahres mit einem digitalen Markplatz ans Netz gegangen. Auch Vor-Ort-Apotheken tun sich zusammen, um den großen Kapitalgesellschaften etwas entgegenzusetzen, etwa mit dem Zukunftspakt Apotheke und seinem Marktplatz »ihreapotheken.de», einem Bündnis der Apothekergenossenschaft Noweda und des Burda-Verlags. Auch die Plattform »gesund.de«, bei der Noventi, Phoenix, Wort & Bild Verlag, BD Rowa und Sanacorp kooperieren, spielt hierbei mit.

Gestaffeltes Bezahlmodell

Wie diese Angebote bezahlt werden, kommt auf das jeweilige Modell an – »Zack und da!« von AEP wirbt dabei insbesondere damit, dass die teilnehmenden Apotheken keinen Cent ihrer Umsätze abgeben müssten. »Es wird keine Transaktionskosten für Umsätze geben, die online gemacht werden. Der Umsatz bleibt zu 100 Prozent in der Apotheke«, heißt es. Kostenlos ist das Angebot trotzdem nicht, zumindest nicht für alle. Auf PZ-Nachfrage teilt AEP mit, dass zwar alle teilnehmenden Apotheken das Angebot für die ersten sechs Monate nutzen könnten, ohne etwas dafür zu bezahlen. Komplett gratis bleibe das Angebot zudem für alle Kunden, deren monatliches Bestellvolumen über 2000 Packungen liege, auch nach der Testphase.

Für alle mit geringerem Volumen entstünden danach allerdings Kosten, »maximal 49 Euro pro Monat«, wie AEP mitteilt. Der genaue Betrag hänge davon ab, wie eng die Apotheke mit AEP zusammenarbeite. Aufgeschlüsselt heißt dies: Apotheken mit einer Abnahmemenge ab 500 Rx-Packungen pro Monat liegen demnach bei 29 Euro pro Monat, solche mit weniger als 500 Rx-Packungen pro Monat bezahlen den Maximalbetrag von 49 Euro.

Mehr von Avoxa