Antibiotika in der Hansestadt |
05.07.2016 13:51 Uhr |
Von Hannah Ruhhammer, Hamburg / Alljährlich veranstaltet der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) das Pharmaweekend, ein Fortbildungswochenende für Pharmaziestudenten und andere Interessierte. Im Juni 2016 fand es in Hamburg zum Thema Antibiotika statt. Besonders war der interdisziplinäre Aspekt, der es erlaubte auch in Tier- sowie Humanmedizin hineinzuschnuppern.
Dank des attraktiven Austragungsorts und des vielversprechenden Themas gab es so viele Anmeldungen wie noch nie. Dementsprechend fand die Eröffnung durch BPhD-Präsidentin Friederike Zühl und den Beauftragten für Bildung und Tagung, Carl Vogel, vor einem gefüllten Hörsaal statt. Bereits der da-rauffolgende Festvortrag stieg in die Thematik ein. Professor Dr. Wolfgang Maison von der Uni Hamburg führte den Zuhörern vor Augen, wie wichtig das Thema Antibiotika und die damit verbundene stetige Weiterführung der Forschung und Entwicklung sind.
Zum diesjährigen Pharmaweekend kamen so viele Teilnehmer wie noch nie.
Fotos: BPhD
Am Samstagvormittag sprach Professor Dr. Elke Oetjen, ebenfalls Uni Hamburg, über Antibiotika und die antibakterielle Chemotherapie – eine gute Wiederholung und Auffrischung für die im Hauptstudium Befindlichen und zugleich die wichtige Basics für noch nicht so weit Fortgeschrittene. Interessante Einblicke in die Anwendung von Antibiotika in der Veterinärmedizin lieferten die folgenden Vorträge. Von den grundlegenden Dingen, wie Behandlungsunterschiede bei Einzeltieren und Herden über Leitlinien bis hin zu Fallbeispielen der MRSA-Übertragung vom Tier auf den Menschen wurden viele neue Aspekte näher gebracht. Parallel zu den Vorträgen am Samstag bot die Adler Apotheke aus Hamburg Seminare und Trainings an, speziell zugeschnitten auf das Thema Beratungspraxis in der Apotheke.
Tipps und Tricks für Kinderarzneimittel
Am Samstagnachmittag referierte Dr. Christian Ude, Apotheker aus Darmstadt zum Thema »Pädiatrische Pharmazie – Wichtige Aspekte rund um eine Antibiotika-Therapie bei Kindern«. Der Vortrag machte deutlich, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Auch wurden verschiedene Darreichungsformen für Kinder und Tricks vorgestellt, die Kinder zur Einnahme der Medikamente bringen. Der nächste Vortrag befasste sich mit der Schattenseite der Antibiotika. Unter dem Thema »Erweiterte Einblicke in die Resistenzmechanismen« referierte Professor Dr. Theo Dingermann von der Uni Frankfurt am Main über die Fragen »Warum gibt es eigentlich Resistenzen?« und »Was sind Resistenzen?«.
Workshop mit Medizinern und Tiermedizinern in spe
Das Fortbildungsprogramm endete am Samstag mit einem Workshop von Vertretern der studentischen Verbände BPhD, Bundesverband der Veterinärmedizinstudierenden in Deutschland (BVVD) und Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD), bei dem Interdisziplinarität Thema war und die Teilnehmer sich mit den Vorurteilen der einzelnen Heilberufe auseinandersetzten. Danach startete das abendliche Rahmenprogramm mit gemeinsamem Essen und führte dann auf die Reeperbahn zu einer unterhaltsamen Kiez-Tour mit gebürtigen St. Paulianern als Guides.
Das Thema Antibiotika war sowohl für Studenten in höheren Semestern als auch für Studienanfänger interessant.
Für einige ging es Sonntag schon richtig früh los mit einem Besuch auf dem Hamburger Fischmarkt. Offiziell startete das Programm um 9.30 Uhr in der Uni mit den letzten beiden Vorträgen von Dr. Siegfried Throm vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller über »Neue Wirkstoffe in der Pipeline« und Jutta Dedy vom Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker über das »Antibiotic Stewardship«. Zeitgleich zum ersten Vortrag veranstaltete die UAEM (Universities Allied for Essentiel Medicines) einen Workshop zum Thema Forschung. Dabei wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt: Gruppe Hypertonie und Gruppe Tuberkulose jeweils noch mal unterteilt in Patienten und Wissenschaftler. Die Aufgabe bestand dann darin, einen Geldgeber davon zu überzeugen, in die eigene Forschung zu investieren. Dadurch eröffneten sich spielerisch die verschiedenen Sichtweisen, wer wie warum Geld in welche Forschungen steckt.
Am Sonntagnachmittag hatten die Teilnehmer die Wahl, entweder eine Stadtrundfahrt mit dem Bus oder eine Hafenrundfahrt per Schiff zu machen. Zudem öffnete als dritte Option die Adler Apotheke ihre Türen für eine Führung. Alles in allem ein entspannter Abschluss des diesjährigen Pharmaweekends.
Ein herzliches Dankeschön an die Sponsoren: Deutsche Apotheker -und Ärztebank, Deutsche Ärzte Finanz, Govi-Verlag, Deutscher Apotheker Verlag, Noweda Arzneimittel, Apothekerkammer Hamburg, Vetter Pharma International, Gehe Pharma Handel, My.Size Kondom, Pohl Boskamp, Salus Pharma, gesund leben Apotheke, örtliche Apotheken. /