Apotheker ohne Grenzen bleiben aktiv |
06.07.2010 19:43 Uhr |
Von Daniela Biermann / Nachdem der Verein »Apotheker ohne Grenzen« nach dem Erdbeben im Januar in Haiti Katastrophenhilfe geleistet hat, baut er nun zusammen mit anderen Hilfsorganisationen ein Gesundheitszentrum in der Nähe der Hauptstadt Port-au-Prince auf.
»Wir wollen den Health Post Marie Jean zu einem Gesundheitszentrum ausweiten. Damit bieten wir den Menschen in Leogane für die nächsten drei Jahre eine kompetente Versorgung«, berichtet der Apotheker Jochen Schreeck, Zweiter Vorsitzender der pharmazeutischen Hilfsorganisation, aus Haiti. Die Kleinstadt Leogane liegt in der Nähe des damaligen Epizentrums. Das Erdbeben zerstörte im Januar dieses Jahres etwa 80 Prozent der Bebauung.
Die deutschen Apotheker schulen haitianische Mitarbeiter im Umgang mit Arzneimitteln.
Foto: Apotheker ohne Grenzen
Der Gesundheitsstützpunkt Marie Jean hatte als eines der wenigen Gebäude die Naturkatastrophe unbeschadet überstanden. Er soll nun zu einem Versorgungszentrum ausgebaut werden. Daran arbeitet »Apotheker ohne Grenzen Deutschland« gemeinsam mit dem Missionsärztlichen Institut Würzburg, Caritas International und der Bayer Cares Foundation. Das Gesamtvolumen dieser Unterstützung beläuft sich auf 450 000 Euro, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zurzeit planen die Hilfsorganisationen gemeinsam das weitere Vorgehen. »Die Organisation OPAL, der das Grundstück gehört, und Caritas Haiti ziehen mit uns an einem Strang«, berichtet Schreeck. »Wir sind froh über diesen guten Einstieg.« Die deutschen Apotheker helfen vor allem in allen Bereichen rund um die Arzneimittelversorgung: Sie schulen haitianische Mitarbeiter im Umgang mit Arzneimitteln, beschaffen Medikamenten, kümmern sich um deren sachgerechte Lagerhaltung und führen Statistiken ein.
Zwei haitianische Ärzte, zwei Krankenschwestern, zwei Dispenser, eine Hebamme, ein Labortechniker und sechs Hilfskräfte werden für die Versorgung der Patienten permanent zur Verfügung stehen, schreibt der Verein. Deutsche Pharmazeuten werden je nach Bedarf vor Ort tätig sein. »Der Anfang ist gemacht«, sagt Schreeck. »In den nächsten drei Jahren können wir hier deutlich mehr Menschen helfen als bisher.« /