Grünes Licht für Sanacorp aus Brüssel |
08.05.2007 17:47 Uhr |
Grünes Licht für Sanacorp aus Brüssel
Von Thomas Bellartz
Während im deutschen Pharmahandelsmarkt die Messer gewetzt werden, hat die Sanacorp grünes Licht für den Zusammenschluss mit der französischen Coopérative d‘Exploitation et de Répartition Pharmaceutiques (CERP) Rouen. Die EU-Kommission teilte mit, dass keine Einwände gegen die Zusammenführung bestehen.
Weder in den nationalen Märkten noch auf europäischer Ebene entstehe nach Ansicht der Brüsseler Wettbewerbsbehörde eine monopolartige oder marktbeherrschende Stellung, die ein Zusammengehen verhindern würde. Die Einspruchsfrist war offiziell Anfang Mai abgelaufen. Manfred Renner, Vorstandsvorsitzender der Sanacorp, erklärte dazu in einer am Montag verbreiteten Mitteilung: »Mit diesem formalen Akt der Genehmigung ist die wettbewerbsrechtliche Hürde für den Zusammenschluss der Sanacorp und der CERP Rouen zu Europas größtem apothekereigenem Großhandelsunternehmen genommen.« Mitgliederversammlung und Hauptversammlung der Sanacorp entscheiden am 23. beziehungsweise 27. Juni über die Zusammenführung. Wie bereits im Dezember 2006 bekannt gemacht, planen die beiden Apothekergenossenschaften die Gründung einer Kapitalgesellschaft mit Sitz im norditalienischen Bologna, an der Sanacorp und CERP Rouen jeweils 50 Prozent halten.
Geplant ist, dass beide ihr operatives Großhandelsgeschäft in Deutschland, Frankreich und Belgien einbringen. Aufsichtsrat und Vorstand sollen jeweils im wechselnden Turnus aus Deutschland und Frankreich besetzt werden. Mit rund 5.000 Mitarbeitern, 12.000 Mitgliedsapotheken und einem Umsatzvolumen von addiert rund 5,8 Milliarden Euro wäre sie das größte apothekereigene Großhandelsunternehmen in Europa. »Die aktuellen Vorgänge um den Verkauf von DocMorris und die damit wieder aufgeflammte Diskussion über die Schaffung von Apothekenketten zeigt, wie wichtig es aus Sicht der Apotheken in Deutschland ist, ein wirksames apothekereigenes Gegengewicht zu schaffen«, so Renner.