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EU-Vereinbarung soll gemeinsame Beschaffung von Impfstoffen regeln

16.04.2014  09:30 Uhr

Von Ev Tebroke / Zukünftig ist der medizinische Schutz der Bevölkerung bei drohenden Pandemien besser geregelt. Die EU-Kommission hat vergangene Woche einer Vereinbarung zugestimmt, die die Beschaffung von Medikamenten und Impfstoffen auf EU-Ebene bündelt.

 

Bislang war der Einkauf entsprechender Präparate einzelstaatlich geregelt. Nun können die Mitgliedsländer künftig beispielsweise Impfstoffe gegen die Schweinegrippe gemeinsam einkaufen. Im Falle einer grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahr sollen so erforderliche Medikamente in ausreichender Menge und zu einem angemessenen Preis zur Verfügung stehen, heißt es in eine Mitteilung der Kommission.

»Durch gemeinsame Beschaffungen können sich sowohl kleine als auch große Mitgliedstaaten besser auf künftige Gesundheitsbedrohungen vorbereiten«, so EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg. Den einzelnen Mit­glieds­ländern ist freigestellt, ob sie sich an der Vereinbarung beteiligen möchten. Sobald mindestens zehn Länder und die Kommission unterzeichnet haben, soll die Beschaffungsregelung in Kraft treten. Jedes teilnehmende Land kann den anderen dann Vorschläge zur gemeinsamen Beschaffung medizinischer Gegenmaßnahmen unterbreiten. Grundsätzlich sei die Bündelung des Arzneimittel­erwerbs aber nicht auf Pandemien begrenzt, so die Kommission. Demnach könnten die Mitglieder auch von einer Erweiterung der Vereinbarung auf den Erwerb medizinischer Gegenmaßnahmen für andere Infektions­krankheiten wie Botulismus, Milzbrand, Hepatitis B oder Polio profitieren. /

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