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Pflege-Bahr

Geförderte Tarife taugen wenig

16.04.2013  18:44 Uhr

Von Ev Tebroke / Die staatlich geförderten Tarife der Pflegetagegeld-Versicherungen lohnen sich kaum. Das ergab eine Untersuchung der Stiftung Warentest. Demnach reichen die geförderten Policen, auch Pflege-Bahr genannt, bei Weitem nicht, um den Geldbedarf im Pflegefall zu decken. Geprüft wurden 23 Pflegetagegeld-Versicherungen ohne staatliche Förderung und 17 mit staatlicher Förderung.

 

Die nicht geförderten Tarife sind zwar effektiver als die Pflege-Bahr-Tarife, bei den 23 getesteten Angeboten gibt es jedoch große Unterschiede: die Bewertungen reichen von »Sehr gut« bis »Ausreichend«. Mit einem Monatsbeitrag von rund 55 Euro für 45-jährige Neukunden und 85 Euro für 55-Jährige sicherten die »sehr guten« und »guten« Tarife das finanzielle Pflegerisiko in allen Pflegestufen ab, so die Stiftung.

 

Unzureichende Absicherung

 

Von den geförderten Tarifen raten die Prüfer eher ab. Sie hätten zwar den Vorteil, dass jeder auch mit Vorerkrankungen einen Vertrag bekommt, böten aber keine ausreichende finanzielle Absicherung. Auch ihre sonstigen Vertragsbedingungen seien in der Regel schlechter. Die Pflege-Bahr-Tarife seien nur dann empfehlenswert, wenn jemand wegen seines hohen Alters oder einer Erkrankung keine ungeförderte Versicherung mehr bekomme. Auch bei jungen Menschen mit erhöhtem Krankheitsrisiko ist die geförderte Variante dienlich. Seit Januar 2013 zahlt der Staat 5 Euro Zulage im Monat, wenn jemand eine private Pflegetagegeld-Versicherung abschließt, die den staatlichen Vorgaben genügt. /

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