Wenige lassen sich impfen |
19.04.2011 13:51 Uhr |
Von Christina Hohmann / Die Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) findet in der Zielgruppe offenbar wenig Akzeptanz: Im Jahr 2009 ließen sich 7 Prozent der Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 9 und 26 Jahren impfen. Dies ergab die Auswertung von Arzneiverordnungsdaten von Privatversicherten, meldet das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP).
Die Analyse zeigt, dass nach anfänglich höheren Impfzahlen nach Einführung der Impfung 2006 deutlich sinkende Impfraten zu verzeichnen sind. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung, die vor Gebärmutterhalskrebs schützen soll, für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren.
Nicht einmal jedes zehnte Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren hat sich im Jahr 2009 gegen HPV impfen lassen.
Foto: TK/Zapf
Auf den von der STIKO empfohlenen Altersbereich entfallen je nach Untersuchungsjahr zwischen 64,7 und 74,3 Prozent aller Impfungen. Die Daten zeigen, dass die Impfung meist bei den 17-Jährigen vorgenommen wird. Das könnte vielleicht zu spät sein, denn die Impfung sollte vor dem ersten Sexualkontakt verabreicht werden. Auf die 12- bis 13-Jährigen, die als primäre Zielgruppe gelten, entfallen dagegen nur 10,1 bis 12,4 Prozent der Impfungen.
Obwohl sich die STIKO-Empfehlungen nur an Mädchen richten, lassen sich in Einzelfällen auch junge Männer gegen HPV impfen. Ihr Anteil liegt bei 0,4 bis 1,4 Prozent.
Die Gründe für die geringe Akzeptanz wurden in der Analyse nicht ermittelt. Laut WIP könnte die Zurückhaltung der Eltern, mit ihren Kindern Fragen zu sexuellen Themen anzusprechen, eine Rolle spielen, ebenso wie Zweifel am Nutzen und die Befürchtung von Nebenwirkungen. Die Verunsicherung wird hierzulande noch durch eine Reihe von Ärztevertretern und Wissenschaftlern verstärkt, die sich gegen die Empfehlung aussprechen, so das WIP. /