Steuerung der Warenströme |
17.04.2007 17:39 Uhr |
Steuerung der Warenströme
Von Patrick Hollstein
Seit einigen Wochen gilt der umstrittene Rabattvertrag, den die AOK mit elf Generika-Unternehmen abgeschlossen hat. Die neue Rabattwelt wird ein zentrales Thema des 44. Wirtschaftsforums des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) in Dresden sein. Wer bis Ende nächster Woche seine Teilnahme bucht, erhält die Zweitageskarte zu speziellen Frühbucherkonditionen.
Rabatte haben Konjunktur im Arzneimittelmarkt. Mit dem Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes (GKV-WSG) müssen sich zum 1. April Patienten wie Apotheken bereits zum zweiten Mal innerhalb von nur 12 Monaten auf neue Spielregeln bei der Arzneimittelversorgung einstellen. Während die Versicherten erstmals unter verschiedenen Krankenkassen-Tarifen wählen können, müssen die Apotheken mit Umsatzeinbußen durch den erhöhten Kassenabschlag rechnen.
Nachlässe abgreifen
Auf die Einkaufsvorteile im Arzneimittelmarkt hat die Gesundheitspolitik seit einigen Jahren ein besonderes Auge geworfen. Mit einer Fülle von Gesetzesänderungen wird immer wieder versucht, Rabatte als ein Instrument der Kostensteuerung zu gewinnen. Dabei wurde ein Verbot ebenso diskutiert wie eine Reduzierung der Höhe; die Regelungen werden vielschichtiger. Die Techniker Krankenkasse (TK) setzt ab sofort sortimentsübergreifend auf Ratiopharm, Stada-Tochter Aliud, ABZ sowie die zur indischen Dr. Reddy‘s zählende Betapharm. Die Barmer hat einen Exklusivvertrag mit Hexal und Stada geschlossen. Sieben weitere Ersatzkassen haben gleich 26 Generikahersteller ins Boot geholt.
Wie von der Bundesregierung vorgesehen, sollen die Krankenkassen künftig den Warenstrom steuern: Nur die Produkte von Herstellern, mit denen sich die Kassen auf bestimmte Konditionen einigen, kommen ins Portfolio. Die Marktanteile insbesondere im Generikabereich verschieben sich. Hierzulande bislang weniger große Anbieter vergrößern ihr Geschäft zulasten der bisherigen Marktführer; damit fassen internationale Konzerne in Deutschland Fuß, die bislang eine untergeordnete Rolle spielten. Die Unternehmen sind derzeit bemüht, in der öffentlichen Diskussion ihre Lieferfähigkeit zu betonen.
Die Apotheker, denen erst vor einem Jahr die Annahme von Naturalrabatten untersagt wurde, müssen sich - und ihre Patienten - auf die neuen Spielregeln einstellen. Kassenspezifische Arzneimittellisten könnten auch in Deutschland bald zur Regel werden - alles wird eine Frage der Konditionen.
Dr. Sebastian Schmitz, Geschäftsführer Wirtschafts- und Vertragsrecht bei der ABDA, wird die gegenwärtigen Rabattverträge sowie die Zukunft der Vertragspolitik unter die Lupe nehmen. Der generellen Bedeutung von Rabatten im Arzneimittelmarkt geht Alexandra Franzmann vom Deutschen Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) nach.
Tradition und Moderne
Dresden ist moderne Metropole und historische Residenzstadt zugleich. In der sächsischen Landeshauptstadt treffen reichhaltige kulturelle Traditionen auf die Innovationskraft eines leistungsstarken Wirtschaftszentrums. Lebensqualität wird an der Elbe groß geschrieben. Nicht nur der Studentenbezirk, die Dresdener Altstadt, ist für seine lebendige und weltoffene Atmosphäre berühmt. Zahlreiche historische Baudenkmäler, allen voran die wieder erstandene Frauenkirche, unterstreichen den einzigartigen Charakter der Stadt. Mehr als sieben Millionen Gäste reisen jedes Jahr in die sächsische Landeshauptstadt, um die weltberühmten Kunstsammlungen und Bauwerke zu besichtigen.
Das 44. Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) findet am 10. und 11. Mai 2007 im Hilton Dresden, An der Frauenkirche 5, 01067 Dresden, statt. Die Tagungskarten kosten 270 Euro, bei Anmeldung bis 27. April 2007 nur 230 Euro. Die Karte für den Pharmazeutentreff kostet 55 Euro. Anfragen zur Buchung und zum Ablauf beantwortetVanessa Belak, Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH, Postfach 6144, 65735 Eschborn, Telefon: (06196) 928415, Fax: (06196) 928404, E-Mail: v.belak(at)wuv.aponet.de. Hotelzimmervermittlung über: DERTOUR GmbH & CO. KG - DERCONGRESS, Emil-von-Behring-Straße 6, 60424 Frankfurt am Main, Tel.: (069) 9588 3626, Fax: (069) 9588 3608. Weitere Informationen unter: www.dav-wirtschaftsforum.de.