Pharmazeutische Zeitung online

Methotrexat als Pen

19.03.2013  19:00 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Seit Anfang des Jahres gibt es Methotrexat-Lösung (MTX) nicht nur als Spritze, sondern auch als Fertigpen. Die neue Darreichungsform soll Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) oder schwerer Psoriasis vulgaris die Injek­tion erleichtern. Egal ob Tabletten oder Injektion: MTX darf nur einmal wöchentlich angewendet werden. Bei fehlerhafter Dosierung drohen schwere Nebenwirkungen bis hin zum Tod.

 

»MTX ist das Anker-Medikament bei rheumatoider Arthritis«, sagte Dr. Winfried Demary, Hildesheim, bei einer von Medac unterstützten Veranstaltung in München. Bei peroraler Gabe dauere es acht bis zwölf Wochen, bis die Wirkung spürbar wird. Dieses Intervall verkürze sich bei Injektion. Zudem sei die Resorption des Wirkstoffs deutlich gleichmäßiger.

 

Durch die Umstellung von peroraler auf subkutane MTX-Gabe könne man viele RA-Schübe abfangen, berichtete der Rheumatologe. Er empfahl, die Dosis bei einem Schub 1:1 umzustellen und gegebenenfalls bis auf 25 oder 30 mg zu erhöhen. Ist die RA unter Kontrolle, könne man die Dosis wieder reduzieren. Klare Kriterien, welche Patienten eher von einer peroralen oder einer subkutanen Applikation profitieren, gibt es laut Demary nicht. »Etwa zwei Drittel der RA-Patienten nehmen MTX-Tabletten ein, die anderen spritzen.«

 

Ein großes Problem sind Übelkeit und Erbrechen unter der Therapie. Dann müsse man frühzeitig ein Prokinetikum wie Metoclopramid geben und eventuell die MTX-Dosis reduzieren. Die Erfahrung zeige jedoch, dass sich die Übelkeit bei Fortsetzung der Therapie eher verschlechtert als verbessert. Dann muss man MTX absetzen.

 

Pen und Fertigspritze enthalten die gleiche Lösung mit 50 mg MTX-Dinatrium pro ml. Der Pen ist ein Einmalgerät mit einem Schutz vor Nadelstichverletzungen. Laut Herstellerfirma kann er nach der Anwendung im Hausmüll entsorgt werden. /

Mehr von Avoxa