Rekordjahr für Bayer |
02.03.2016 09:05 Uhr |
Von Ev Tebroke / Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer meldet für 2015 ein Rekordergebnis. Erheblichen Anteil am satten Umsatz- und Gewinnwachstum haben vor allem die guten Geschäftsentwicklungen im Pharma- und OTC-Bereich.
Bayer-Chef Marijn Dekkers hat Grund zur Freude: Zwei Monate bevor er sich auf eigenen Wunsch aus der Unternehmensspitze zurückzieht, kann er für 2015 noch einmal schillernde Zahlen präsentieren. Laut Geschäftsbericht steigerte der Konzern den Umsatz um 12 Prozent auf über 46,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 41,3 Milliarden Euro). Der Gewinn legte vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sonderposten um 18,2 Prozent zu und beläuft sich auf knapp 10,3 Milliarden Euro (8,7 Milliarden Euro). Das positive Ergebnis resultiert in erster Linie aus dem sehr gut laufenden Gesundheitsgeschäft (Health Care). Gleichzeitig profitierte der Weltkonzern mit Sitz in Leverkusen von der anhaltenden Euro-Schwäche.
Weichen neu gestellt
Der Bayer-Konzern hat sich mittlerweile als reines Life-Science-Unternehmen positioniert, mit guten Erfolgschancen, wie die Geschäftszahlen für das Jahr 2015 belegen.
Foto: dpa
»Operativ war es erneut ein Rekordjahr für Bayer«, sagte Bayer-Chef Marijn Dekkers vergangene Woche auf der Bilanz-Pressekonferenz. Strategisch habe das Unternehmen alle notwendigen Schritte unternommen, um Bayer zu einem reinen Life-Science-Unternehmen zu machen. Im vergangenen Jahr habe Bayer den früheren Teilkonzern MaterialScience unter dem Namen Covestro an die Börse gebracht und so die Weichen für eine Weiterentwicklung des Unternehmens gestellt, betonte Dekkers.
Einen gewichtigen Anteil an der erfolgreichen Bilanz hat der Bereich Health Care, mit einer Umsatzsteigerung um knapp 20 Prozent auf 22,9 Milliarden Euro (Vorjahr: gut 19 Milliarden Euro). Wie Dekkers betonte, trugen die neueren Pharma-Produkte maßgeblich zu dieser positiven Entwicklung bei. Insbesondere der Blutgerinnungshemmer Xarelto®, das Augenmedikament Eylea®, die Krebsmittel Stivarga® und Xofigo® sowie Adempas® gegen Lungenhochdruck konnten ihren Umsatz deutlich steigern auf insgesamt gut 4,3 (2,9) Milliarden Euro.
Auch im Segment Consumer Health lief es gut. Hier ist laut Geschäftsbericht der gute nominale Umsatzzuwachs im Wesentlichen auf die OTC-Präparate zurückzuführen, die Bayer im Jahr 2014 von dem US-Unternehmen Merck & Co. erworben hatte, darunter beispielsweise auch das Hautpflegemittel Bepanthen®/Bepanthol® und das Antimykotikum Canesten®. Insgesamt bescherten die Zukäufe im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 1,8 Milliarden Euro.
Ausblick auf 2016
Was die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr anbelangt, so gibt sich Dekkers zuversichtlich: »Wir wollen weiter wachsen, sowohl beim Umsatz als auch bei unserem Geschäftsergebnis«, sagte der Vorstandsvorsitzende. Er selbst wird die nächsten Abschlusszahlen nicht mehr präsentieren. Am 1. Mai übernimmt der bisherige Strategie-Chef Werner Baumann das Ruder. /