Hilfe für syrische Flüchtlinge |
12.02.2013 18:54 Uhr |
PZ / Die Lage der syrischen Flüchtlinge ist prekär. Die Hilfsorganisation Apotheker Helfen will Flüchtlinge in der Türkei jetzt mit Arzneimitteln und Verbandstoffen unterstützen.
Nach offiziellen Angaben leben etwa 160 000 syrische Flüchtlinge in 14 Flüchtlingslagern in der Türkei. Rund 8500 Personen sind es im Lager in Osmaniye in der Nähe von Adana. Der Geschäftsführer von Apotheker Helfen, Gerhard Gensthaler, hat gemeinsam mit Vertretern des Türkischen Roten Halbmonds und von Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help eine Projektreise in die Türkei unternommen. Dort konnte er in Osmaniye unter anderem mit Ärzten des Flüchtlingslagers über die medizinische Situation und den Bedarf an Hilfsgütern sprechen.
Unter den syrischen Flüchtlingen sind viele Kinder. Die Hilfsorganisation Apotheker Helfen will nun ein Flüchtlingslager in der Türkei mit Arzneimitteln unterstützen.
Foto: Humedica
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»Die Ärzte haben uns von dramatischen Versorgungsengpässen berichtet«, sagte Gensthaler. Es fehle selbst an Basisarzneimitteln wie Analgetika, Antibiotika, Antiphlogistika, Medikamenten gegen Bronchialerkrankungen und Wundsalben. Auch Desinfektionsmittel, Verbandmaterial, Urinkatheter, Infusionsbestecke und Instrumente für die kleine Chirurgie würden dringend benötigt.
Manche Anfrage überraschte zunächst. »Ausdrücklich fragten die Mitarbeiter des Türkischen Roten Halbmonds nach Betteinlagen.« Der Grund: Viele Kinder seien angesichts der erlebten Verfolgung und Gräuel jetzt Bettnässer, was erhebliche Hygieneprobleme aufwirft. Ebenso hätten die Ärzte nachdrücklich um Milchpulver für Neugeborene gebeten, da viele traumatisierte Frauen ihr Neugeborenes nicht stillen können.
Luftfahrt ohne Grenzen plant Ende Februar einen Hilfsflug nach Adana. Größere Mengen an Gütern wie Kindernahrung, High Energy Biskuits, Decken und Kleidung stehen parat. Apotheker Helfen wird zwei Emergency Health Kits beisteuern, die Hilfsorganisation Action medeor ein weiteres. Mit jedem Kit können etwa 10 000 Menschen drei Monate lang medizinisch versorgt werden. Ebenso sollen größere Mengen an Verbandstoffen sowie Neugeborenennahrung mit an Bord.
Damit die Hilfe bei den Bedürftigen ankommt, müssen auch Zollfragen geklärt und die Logistik geregelt sein. Dies konnte die deutsche Delegation in Gesprächen mit der Direktion des Türkischen Roten Halbmonds und der für die medizinische Hilfe zuständigen staatlichen Organisation Disaster and Emergency Management Presidency klären. Beide sicherten ihre volle Unterstützung im Land zu. /
Apotheker Helfen e. V.
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Deutsche Apotheker- und Ärztebank