Vorwürfe gegen Rechenzentren |
14.02.2012 17:44 Uhr |
Von Daniela Biermann, Uta Grossmann und Daniel Rücker / Unverschlüsselte Rezeptdaten sollen über die Gesellschaft für Datenverarbeitung GFD an die Pharmaindustrie gelangt sein. Das Rechenzentrum VSA, wie einige Apothekerverbände Gesellschafter der GFD, das NARZ und die GFD weisen die Vorwürfe zurück.
Die GFD soll nach der eidesstattlichen Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters illegal mit unverschlüsselten Daten aus Millionen Apothekenrezepten gehandelt haben, schreibt der »Spiegel«. In welcher Form und zu welchem Preis die Daten, die Einblick in das Verordnungsverhalten von Ärzten geben könnten, eventuell an Pharmafirmen weiterverkauft wurden, ist laut »Spiegel« unklar. Gesellschafter der GFD sind neben dem apothekereigenen süddeutschen Rechenzentrum und IT-Dienstleister VSA auch die Landesapothekerverbände von Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen.
Wie sicher sind die Daten der Rechenzentren? Nach Vorwürfen des Nachrichtenmagazins »Spiegel« wurden unverschlüsselte Rezeptdaten verkauft.
Foto: Fotolia/Jürgen Fälchle
Die VSA gestand in einer Stellungnahme ein, bis 2009 unverschlüsselte Rezeptdaten geliefert zu haben – auf Wunsch der GFD-Geschäftsführung, die bestätigt habe, die Daten nur zu internen Zwecken und nicht zur Deanonymisierung zu verwenden. Nach dem Ausscheiden des damaligen Geschäftsführers seien Daten nur noch verschlüsselt geliefert worden.
NARZ: »Haben Daten nur verschlüsselt geliefert«
Auch vom Norddeutschen Apothekenrechenzentrum (NARZ) hat die GFD laut Spiegel bis 2007 unverschlüsselte Rezeptdaten, danach verschlüsselte Rezeptdaten erhalten. Diese sollen deanonymisiert worden sein. Ein NARZ-Sprecher sagte der PZ, man habe die Daten immer verschlüsselt an die GFD weitergeleitet. GFD-Geschäftsführer Dr. Dietmar Wassener teilte mit, es seien keine personenbezogenen Daten von Versicherten weitergegeben worden. »Auch ein Verkauf von Daten fand nicht statt.« /