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04.01.2011  19:09 Uhr

Erste Zuschläge der AOK

 

PZ / Die AOK hat für die sechste Rabattvertragsrunde die ersten Zuschläge erteilt. Den Großteil der Ausschreibung haben nicht berücksichtigte Pharmafirmen jedoch angefochten. Diesmal geht es um 87 Wirkstoffe und Kombinationen, die ab Juni für zwei Jahre ausgetauscht werden sollen. Darunter befinden sich Arzneimittel aus der dritten Rabattrunde, deren Verträge zu Ende Mai auslaufen. Für 28 Wirkstoffe verteilt auf nun sieben Gebietslose konnte die AOK nach eigenen Angaben insgesamt 188 Verträge abschließen. Die restlichen Posten befinden sich in Nachprüfverfahren. »Mit dem am 1. Januar in Kraft getretenen Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes hat die Koalition den pharmazeutischen Unternehmen leider neue Möglichkeiten für juristisches Störfeuer gegen die Rabattverträge eröffnet«, kritisierte AOK-Chefunterhändler Dr. Christopher Hermann. »Die Hersteller können gerichtlich längst geklärte Sachverhalte jetzt neu vor die Zivilgerichte bringen. Frühere Entscheidungen der Sozialgerichte müssen nicht berücksichtigt werden. Dies nutzen Pharmaunternehmen aus und versuchen, das erfolgreiche Instrument der Rabattverträge wieder kaputt zu prozessieren.« Hermann rechnet jedoch mit schnellen gerichtlichen Erfolgen. Die gesamte Ausschreibung über 87 Wirkstoffe umfasst ein Umsatzvolumen von rund 2,4 Milliarden Euro jährlich. Die Mittel werden laut AOK jedes Jahr rund 100 Millionen Mal für ihre Versicherten verordnet. »Wir haben bei dieser Ausschreibung noch stärker die Belange mittelständischer und kleiner pharmazeutischer Unternehmen berücksichtigt«, so Hermann. Neu ist, dass Pharmafirmen erstmals Angebote für Präparate abgeben konnten, die sich noch nicht auf dem Markt befinden.

 

Generika: 22 Neulinge in 2010

 

PZ / 22 Wirkstoffe haben im vergangenen Jahr ihre Premiere als Generikum gefeiert – und sich damit teilweise stark verbilligt. »Fasst man die unterschiedlichen Wirkstärken, Darreichungsformen und Packungsgrößen zusammen, verbergen sich dahinter 743 generische Arzneimittel, die den patentfreien Erstanbieterpräparaten nicht nur in Qualität und Wirksamkeit absolut ebenbürtig sind, sondern auch einen günstigeren Preis haben«, so Bork Bretthauer, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika, in einer Pressemitteilung. Nach Zahlen des Verbandes beträgt der durchschnittliche Apothekenverkaufspreis für Generika 19 Euro und liegt damit bei weniger als der Hälfte des mittleren Preises der Erstanbieterprodukte, die mittlerweile patentfrei sind (41,44 Euro). Inzwischen liege die Verschreibungsquote von Generika bei 63 Prozent. Die Ersparnisse der Krankenkassen lagen laut Pro Generika bei rund 8 Milliarden Euro im Jahr 2009 und könnten 2010 sogar noch höher liegen.

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