Aus eins mach drei |
Sven Siebenand |
13.08.2021 12:27 Uhr |
Nach zwei Indikationserweiterungen kann die Krebsimmuntherapie mit Cemiplimab nun bei drei verschiedenen Krebsarten zum Einsatz kommen. / Foto: Adobe Stock/areebarbar
Das erste Anwendungsgebiet von Cemiplimab (Libtayo®, Sanofi Genzyme) war im Jahr 2019 die Behandlung bestimmter Patienten mit fortgeschrittenem kutanem Plattenepithelkarzinom (CSCC). Nun kommen zwei weitere Krebsarten hinzu.
Zum einen ist Cemiplimab nun eine neue Therapieoption für Patienten mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und Nachweis einer PD-L1-Expression auf mindestens 50 Prozent der Tumorzellen, wenn sie keine EGFR-, ALK-, oder ROS1-Aberration aufweisen. Cemiplimab darf als Erstlinientherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem NSCLC, die keine Kandidaten für eine definitive Radiochemotherapie sind, sowie für Patienten mit metastasiertem NSCLC zum Einsatz kommen. Die Zulassung basiert auf den Daten der Phase-III-Studie EMPOWER-Lung.
Zum anderen ist Cemiplimab jetzt auch beim lokal fortgeschrittenen beziehungsweise metastasierten Basalzellkarzinom (BCC) zugelassen. Cemiplimab ist indiziert für Patienten, bei denen eine Krankheitsprogression unter einem Hedgehog-Signalweg-Inhibitor aufgetreten ist oder die eine Unverträglichkeit gegen einen solchen Wirkstoff aufweisen.
Cemiplimab ist ein monoklonaler Antikörper, der gegen den PD-1-Rezeptor auf T-Zellen gerichtet ist. Durch seine Bindung an den Rezeptor verhindert Cemiplimab, dass die Liganden PD-L1 und PD-L2 an PD-1 andocken und die T-Zell-Funktion hemmen. Dadurch verstärkt Cemiplimab die T-Zell-Antwort einschließlich der Anti-Tumor-Antwort. Auch zum Beispiel die Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) und Nivolumab (Opdivo®) wirken auf diese Weise. Sie werden bei einer Reihe weiterer Tumore eingesetzt.