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Apotheken vor Ort

Auf und Ab im OTC- und Rx-Geschäft

Der Blick auf die Absatz- und Umsatz-Zahlen von Juni 2021 zeigt, wie sehr das Geschäft der Offizinen schwankt. Doch der Gesamttrend ist laut Auswertungen des Informationsdienstleisters Insight Health positiv.
Jennifer Evans
22.07.2021  18:00 Uhr

Anhand der Kurven der Kalenderwochen 23 bis 27 lässt sich ein Zusammenhang mit dem Start des digitalen Impfausweises in der EU am 1. Juli und dem Geschäft mit verschreibungspflichtigen und verschreibungsfreien Präparaten vermuten. Plötzlich schnellten die Geschäftszahlen der Vor-Ort-Apotheken zu diesem Zeitpunkt in die Höhe. Der OTC- Absatz hatte im Vergleich zum Vorjahr einen Peak von knapp 30 Prozent plus (siehe Grafik 1), beim OTC-Umsatz waren es immerhin 27 Prozent. Ähnliche Schwankungen zeigten sich im Rx-Markt der Offizinen: Der Absatz erreichte 25,6 Prozent plus und der Umsatz 24,6 Prozent plus (siehe Grafik 2), wie die Zahlen von Insight Health belegen.

Die Lockerung der Maskenpflicht ab dem 21. Juni zeichnete hingegen ein ganz anderes Bild. Mit ihr kam ein Knick nach unten. Der Absatz mit verschreibungsfreien Arzneimitteln stand da nur noch bei einem Plus 16,8 Prozent und der Umsatz bei 11,7 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch der Markt mit den verschreibungspflichtigen Medikamenten spiegelte den Rutsch wider. Der Rx-Absatz sackte im Vorjahresvergleich auf ein Minus von 0,2 Prozent und der Rx-Umsatz auf ein leichtes Plus von 0,8 Prozent.

Gesamtmarkt entwickelt sich positiv

Trotz der aktuellen Achterbahnfahrt entwickelt sich der Gesamtmarkt für die stationären Apotheken laut dem Informationsdienstleister seit Jahresbeginn weiterhin positiv. Bis einschließlich Juni 2021 erreichte der OTC-Umsatz ein Minus von 12,6 Prozent und der OTC-Absatz ein Minus von 17,3 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Zur Erinnerung:  Im Mai lag dieses Minus noch bei 16 Prozent beziehungsweise 21,4 Prozent. Positiv eingependelt hat sich seit Januar auch das Rx-Geschäft. Der Umsatz liegt hier inzwischen bei plus 5,2 Prozent, der Absatz nur noch bei minus 1,2 Prozent. Die Werte von Mai waren plus 4,3 Prozent und minus 2,9 Prozent.

Auch die Kundenzahlen sind nicht mehr so tief im Keller wie noch in der Kalenderwoche 6 dieses Jahres. Die PZ hatte darüber berichtet, wie diese mit der Verlängerung des Lockdowns auf ein Tief von Minus 42,2 Prozent sanken. Inzwischen liegt das Minus im Vergleich zum Vorjahr nur noch bei 19,3 Prozent.

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