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Umsatz und Absatz

Der Apothekenmarkt entspannt sich

Viele haben sich wohl gefragt, ob der positive Trend im Apothekenmarkt anhält. Die gute Nachricht: Es sieht ganz danach aus. Das lassen zumindest die aktuellen Zahlen des Informationsdienstleisters Insight Health annehmen.
Jennifer Evans
24.08.2021  16:30 Uhr

Zwischen den Kalenderwochen 27 und 32 hat insbesondere der Rx-Markt einen kleinen Sprung nach oben gemacht. So lag der Absatz verschreibungspflichtiger Medikamente in den Vor-Ort-Apotheken zuletzt noch bei minus 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Jetzt sind es nur noch minus 0,2 Prozent (siehe Grafik 1). Und um knapp 1 Prozent hat im selben Zeitraum der Rx-Umsatz zugelegt. Er ist nämlich von einem Plus von 5,2 Prozent auf 6,1 Prozent geklettert. In die Wochen, auf die sich die neuen Zahlen von Insight Health beziehen, fällt auch ein Beschluss der Bundesregierung. Seit dem 2. August war klar, dass auch Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr ein Impfangebot bekommen sollen.

Angesichts dessen, dass im Laufe des Julis fast 50 Prozent der Deutschen den vollen Impfschutz hatten beziehungsweise gut 60 Prozent von ihnen mindestens einmal geimpft waren, sind offenbar auch wieder mehr Menschen in die Offizinen gekommen. Zwar gibt es im Vergleich zum Vorjahr immer noch ein sattes Minus von 16 Prozent in puncto Kundenfrequenz. Aber auch in diesem Bereich entwickelt sich der Trend positiv. Zum Vergleich: Vor einem Monat lag der Wert noch bei minus 19,3 Prozent. Die PZ hatte darüber berichtet.

Versandapotheken landen im Minus

Angekurbelt haben die Lockerungen über die Sommermonate offenbar auch das OTC-Geschäft der Apotheken vor Ort (siehe Grafik 2). Verzeichneten sie im Vergleich zu 2020 auf Basis der letzten Auswertung von Insight Health noch ein Minus von 17,3 Prozent beim Absatz mit nicht verschreibungspflichtigen Präparten, liegen sie inzwischen nur noch minus 12,8 Prozent. Die Steigerung mit Blick auf die Umsatzentwicklung dieser Präparate ist ebenso deutlich. Dieser verbesserte sich in den vergangenen vier Wochen um 4 Prozent und verzeichnet verglichen mit dem Vorjahr nun lediglich noch ein Minus von 8,6 Prozent.

Dieses Mal mussten jedoch die Versender gemessen am MAT-Wert (Moving Annual Total) von Juli 2020 ein kleines Minus von 1 Prozent beim OTC-Absatz schlucken. Die PZ hatte darüber berichtet als die Versandapotheken zuletzt im Mai 2021 ins Minus gerutscht waren. Die Zahlen stammen vom Datenunternehmen Datamed IQ, auf dessen Auswertungen Insight Health regelmäßig zurückgreift. Es handelt sich bei dem Datenunternehmen um ein Joint-Venture der großen Gruppen Zur Rose Group AG und SA Europe. Dahinter stehen Online-Apotheken wie der niederländische Versender Doc Morris oder die Shop-Apotheke.

 

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