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RKI-Wochenbericht 

Atemwegsinfekte weiter auf hohem Niveau

Grippe, RSV und Covid – die Arztpraxen sind voll mit Patienten, die sich einen akuten Atemwegsinfekt eingefangen haben. Um die weitere Verbreitung der Erreger einzudämmen, rät das Robert Koch-Institut Menschen mit Symptomen, zu Hause zu bleiben.
dpa
23.12.2022  13:30 Uhr

Bis Ende November war die bundesweite Corona-Inzidenz rückläufig, dann kehrte sich die Entwicklung um – seit Anfang Dezember werden steigende Werte registriert. Zuletzt legte die Corona-Inzidenz um elf Prozent gegenüber der Vorwoche zu, wie aus dem Covid-19-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagabend hervorgeht. Er bezieht sich auf Zahlen aus der Woche bis zum 18. Dezember. Bereits in den beiden vorhergehenden Berichten hatten die RKI-Experten einen Anstieg von acht und sieben Prozent vermeldet.

Dabei sind Corona-Infektionen momentan nicht das größte Problem, wenn es um akute Atemwegsinfekte geht: Die meisten solchen Infekte, die zu einem Arztbesuch führten, wurden zuletzt von Influenzaviren (55 Prozent) und von Humanen Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV, 15 Prozent) ausgelöst. Das Coronavirus fanden Experten nur in 5 Prozent der entsprechend untersuchten Proben, schreibt das RKI.

Insgesamt schätzte das Institut die Zahl der SARS-CoV-2-Infizierten mit Symptomen für die zurückliegende Woche auf 400.000 bis 700.000 – ähnlich viele wie in der Woche davor. Rund 9 Millionen Menschen waren demnach insgesamt an einem akuten Atemwegsinfekt erkrankt. Die Zahl der Covid-Erkrankungen steige aktuell in der Gruppe der älteren Erwachsenen an, Kinder und jüngere Erwachsene seien vor allem von Influenza- und RSV-Infektionen betroffen.

Aufgrund der hohen Belastungen der Praxen in der aktuellen Infektionswelle hatten die Hausärzte zuletzt mehr Geld gefordert. Die Leistungen, die zur Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Influenza, Corona oder dem RS-Virus erbracht würden, müssten zusätzlich vergütet werden, erklärte der Deutsche Hausärzteverband am Donnerstag. »Wir brauchen dringend Sofortmaßnahmen zur Entlastung und Stärkung der hausärztlichen Versorgung, vergleichbar mit denen, die während der Corona-Pandemie von der Politik ergriffen wurden«, sagte der Bundesvorsitzende Dr. Markus Beier.

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