Arzneiformen für die Frau |
Vaginaltabletten unterscheiden sich nur wenig von peroralen Tabletten. Wichtige Hilfsstoffe sind mikrokristalline Cellulose und Laktose als Füll- und Bindemittel, Magnesiumstearat als Schmiermittel und Maisstärke als Zerfallsmittel. Der Zusatz eines Milchsäure-Laktat-Puffers bei Clotrimazol-Tabletten bewirkt eine Adaptierung an das Scheidenmilieu und sorgt außerdem für eine raschere Auflösung des Wirkstoffs und damit eine verbesserte Wirksamkeit.
Ein schäumender Brausesatz aus Adipinsäure, Natriumhydrogencarbonat und einem Tensid (Natriumdodecylsulfat oder Polysorbat) fördert den Zerfall von Vaginaltabletten und sorgt für eine gleichmäßigere Verteilung auf der Vaginalschleimhaut. Eine Art zu Tabletten gepresste Schaumcreme erhält man mit folgenden Hilfsstoffen: mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, 1-Tetradecanol, Polysorbat 60, Povidon K 25, Crospovidon, hochdisperses Siliciumdioxid, Sorbitol, langkettige Partialglyceride und Weinsäure.
Da Brausesätze durch Wasser aktiviert werden, sind solche Vaginaltabletten trocken zu lagern. Sie dürfen höchstens unmittelbar vor dem Einführen in die Scheide an der Oberfläche mit Wasser benetzt werden, um die Gleitfähigkeit zu verbessern.
Feste Arzneiformen wie Vaginaltabletten werden häufig mittels Applikator eingeführt. Dieser muss nach jeder Anwendung gereinigt werden. / Foto: Daniels
Vaginaltabletten sind mechanisch meist weniger stabil als perorale Tabletten und müssen daher vorsichtiger gehandhabt werden. Vaginaltabletten und -zäpfchen werden sinnvollerweise abends vor dem Schlafengehen, am besten in Rückenlage mit leicht angezogenen Beinen, tief in die Scheide eingeführt.
Vielen Vaginaltabletten sind zur leichteren Anwendung Applikatoren beigepackt, die zur Mehrfachverwendung bestimmt sind. Zur Verbesserung ihrer Gleitfähigkeit können sie mit Wasser oder einer Gleitcreme benetzt werden. Nach jeder Anwendung sind die zerlegten Applikatoren mit warmem Wasser zu reinigen. Während der Schwangerschaft sollte die Frau keinen Applikator benutzen, um eine mechanische Verletzung des Muttermunds zu vermeiden.