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Coronavirus-Tests

Apotheken stellen ein Viertel aller Corona-Teststellen in Deutschland

Im Kampf gegen das Coronavirus sind in den vergangenen Wochen Tausende Testzentren entstanden. Auch viele Apotheken haben sich entschieden, die Nasen-Rachen-Abstriche anzubieten. Recherchen der PZ zeigen, dass sie einen großen Anteil an den Teststellen bilden.
Charlotte Kurz
14.04.2021  17:34 Uhr

Vor dem Einkauf oder dem Friseurbesuch noch schnell beim Coronavirus-Testzentrum um die Ecke vorbeischauen – eine mittlerweile normal gewordene Alltagshandlung. In vielen Regionen Deutschlands ist ein negatives Testergebnis, das meist nach 15 bis 30 Minuten vorliegt, die Eintrittskarte für viele Aktivitäten. Zudem sollen die Schnelltests helfen, Infektionsketten auch bei Personen, die keine Covid-19-Symptome zeigen, sich aber mit dem Virus angesteckt haben, zu unterbrechen. Aus diesen Gründen ist die Nachfrage nach den von professionellen Anwendern durchgeführten Nasen- oder Rachenabstrichen in den vergangenen Wochen und Monaten stark gestiegen. Um diese Nachfrage zu bedienen, sind Tausende Coronavirus-Teststellen in kurzer Zeit entstanden, täglich kommen neue hinzu.

Derzeit gibt es bundesweit mehr als 17.800 Teststellen, die Coronavirus-Schnelltests anbieten. Das ergeben Recherchen der Pharmazeutischen Zeitung. Die meisten davon bieten auch die einmal wöchentlichen, kostenlosen Bürgertests an. Die Anzahl der Teststationen sei nachdem der Bund die Kosten für die Bürgertestungen übernehme, nochmal stark angewachsen, sagte auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einem Bericht der Tageszeitung »Die Welt« am Dienstag. Teststellen betreiben dürfen derzeit beispielsweise Arztpraxen, Kommunen, Gesundheitsämter, aber auch private Dienstleister wie Drogeriemarktketten.

In dieser Zahl sind ebenfalls Tausende Apotheken inkludiert, die neben ihrem Alltagsgeschäft entweder kleine Mini-Teststellen oder teilweise sogar große Testzentren in der Nachbarschaft aufgebaut haben, um täglich viele Menschen auf das Coronavirus testen zu können. Doch wie viele Apotheken haben sich bislang dieser Aufgabe gewidmet und führen die Tests regelmäßig durch?

Nachgefragt bei allen 16 Gesundheitsministerien der Länder und beim Bundesgesundheitsministerium (BMG) sowie nach eigenen Recherchen kann festgehalten werden: Von den aktuell 17.820 Coronavirus-Teststationen führen mindestens 4637 Apotheken regelmäßig Schnelltests durch (Stand 14. April). Damit werden derzeit mehr als ein Viertel aller Coronavirus-Teststellen in Deutschland von Apotheken betrieben. Das sind zudem bei knapp 19.000 Offizinen wiederum fast ein Viertel aller Apotheken, die diese neue Dienstleistung in den vergangenen Monaten und Wochen eingeführt haben.

Die meisten Teststellen gibt es in NRW

Die meisten Teststellen gibt es mit großen Abstand in Nordrhein-Westfalen (NRW), dort sind es zum Stand 13. April 6527 Testzentren. Davon bieten 946 Apotheken Coronavirus-Tests an, erklärte ein Sprecher des dortigen Gesundheitsministeriums. Die wenigsten Teststellen gibt es in Bremen. Dort sind es insgesamt 45 Teststellen (Stand 13. April), exklusive der testenden Arztpraxen, so ein Sprecher der Gesundheitssenatorin. Damit stellen hier die Pharmazeuten doppelt so viele Testmöglichkeiten wie andere, beispielsweise kommunale Leistungserbringer. So gibt es 30 testende Apotheken und 15 weitere Testzentren im kleinsten Bundesland Deutschlands. 

Nach NRW landet Niedersachsen mit insgesamt 2974 Teststellen (Stand: Ende März) im ganzen Bundesland auf dem zweiten Platz. Davon testen rund 646 Apotheken (Stand 13. April). Danach folgt Baden-Württemberg mit mehr als 2250 Stationen (650 Apotheken). Laut Gesundheitsministerium in Stuttgart fehlen in der Gesamtzahl aber noch die Teststellen, die von kommunalen und privaten Dienstleistern betrieben werden (Stand 13. April).

Bayern: Apotheken übernehmen 74 Prozent der Teststellen

Im Hinblick auf die Verteilung wird zudem deutlich: In manchen Bundesländern sind Apotheken sehr aktiv und haben im Vergleich zu der Gesamtzahl einen besonders großen Anteil an den Teststellen. In Bayern stellen Offizinen beispielsweise fast drei Viertel aller Teststellen (74 Prozent, Stand 13. April). Eine Erklärung für die rege Beteiligung der Pharmazeuten im Südosten Deutschlands könnte die Vergütungshöhe bei den kostenlosen Bürgertests sein. Dort erhalten Pharmazeuten die gleiche Vergütung wie Ärzte. Der Bund sieht lediglich 12 Euro für die Durchführung der Schnelltests für nichtärztliches Personal wie Apotheker vor. Ärzte erhalten 15 Euro. Der Freistaat Bayern hatte jedoch vor einigen Wochen angekündigt, drei Euro je Test draufzulegen, so dass sowohl nichtärztliches als auch ärztliches Personal 15 Euro je Testung erhalten.

Aber auch in Bremen (67 Prozent, Stand 13. April) und Sachsen (61 Prozent, Stand 07. April) stellen Offizinen deutlich mehr als die Hälfte aller Teststellen. In vielen Ländern bilden sie einen Anteil von 30 bis 40 Prozent an der Gesamtzahl. 

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