Pharmazeutische Zeitung online

Apothekertag

26.09.2005  00:00 Uhr

Deutscher Apothekertag 2005

Apotheker als Partner der Patienten

Vom Deutschen Apothekertag und der Expopharm in Köln berichten für Sie: Conny Becker, Thomas Bellartz, Christiane Berg, Brigitte M. Gensthaler, Klaus Gilbert, Kerstin A. Gräfe, Hartmut Morck, Gerd Moser, Daniel Rücker und Sven Siebenand.

Die optimale Betreuung der Patienten stand im Mittelpunkt des Deutschen Apothekertages. Bei der Eröffnung erhielten die Apotheker von der Politik viel Lob für diese Entscheidung. Von Donnerstag bis Samstag beschäftigten sich die rund 270 Delegierten mit den Themen Nutzenbewertung von Arzneimitteln, Pharmakovigilanz und Zukunftsaufgaben der Apotheker.

Bei der Politik kam der offensive Umgang der Apotheker mit dem GKV-Modernisierungsgesetz gut an. In ihren Grußworten spendeten sie dem Berufsstand viel Lob. Wenn die Positionen von Gudrun Schaich-Walch (SPD), Wolfgang Zöller (CDU) und Dr. Heinrich Kolb (FDP) auch die der zukünftigen Bundesregierung sein werden, dann müssen sich die Apotheker keine Sorgen machen. Unisono begrüßten sie den offensiven Umgang der Apotheker mit den neuen Rahmenbedingungen des GKV-Modernisierungsgesetzes. Einig waren sie sich auch beim Fremd- und Mehrbesitz. Kolb brachte es auf den Punkt: »Es ist fraglich, ob die notwendige pharmakologische Beratung der Patienten in der gewohnten Qualität aufrechtzuerhalten wäre, wenn der Mehrbesitz von Apotheken über das heutige Niveau ausgeweitet würde.«

Nach dem politischen Auftakt am Donnerstag mit dem Bericht des ABDA-Präsidenten, dem Geschäftsbericht und den Statements der Politiker, widmete sich die Hauptversammlung Freitag der Sacharbeit. In drei Arbeitskreisen diskutierten die Delegierten die Themen Nutzenbewertung von Arzneimitteln, Pharmakovigilanz und Zukunftsaufgaben der Apotheker.

Dabei bediente sich die Hauptversammlung ausgiebiger als in früheren Jahren externen Sachverstands. Zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln referierte der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses, Dr. Rainer Hess.

Im zweiten Arbeitskreis ging es um eines der zentralen Themen der apothekerlichen Arbeit ­ die Arzneimittelsicherheit. Regierungsdirektor Dr. Horst Möller vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung trug die wichtigsten Aspekte der Pharmakovigilanz vor. Sie ist das wichtigste Instrument, um mögliche, erst nach der Markteinführung eines Arzneimittel auftretende unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu erkennen und so schnell reagieren zu können.

Die Aufgabe fällt im Wesentlichen den Ärzten und Apothekern zu. An ihnen liegt es, die unerwünschten Wirkungen möglichst schnell zu erfassen und an die zuständigen Stellen und zusätzlich an die sechs neuen Pharmakovigilanzzentren zu melden.

Mit den Referenten von Ärzteschaft, Behörden und Krankenkassen setzte die ABDA auf ein neues, interdisziplinäres Konzept. Es ging voll auf. Wie ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf bilanzierte, fanden die Diskussionen mit den Partnern der Apotheker auf hohem Niveau statt. Ohnehin kann heute keine einzelne Gruppe mehr Entscheidungen allein treffen. Dazu ist das System zu stark verwoben.

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Weitere Berichte:

  • Grußworte: Viel Lob für die Heilberufler l Überraschend einig waren sich die Politiker in markanten Positionen ihrer Grußworte: Die Apotheker hätten sich als Heilberufler gut behauptet und müssten sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. l Kommentar: Viel Lob und kein Tadel
  • Freiberuflichkeit, Kompetenz und Bürgernähe l Zum ersten Mal war es an Heinz-Günter Wolf, als ABDA-Präsident den Deutschen Apothekertag zu eröffnen und vor den etwa 600 Versammelten die Lage des Berufsstandes zu skizzieren. l Kommentar: Kontinuität gefragt
  • Laumann unterstützt Mittelstand l Kurz und knackig war der Auftritt des nordrhein-westfälischen Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann, der für sein Bekenntnis zu den Apothekern heftigen Applaus erntete. l Kommentar: Offensiv in die Zukunft
  • Wettbewerb zu fairen Rahmenbedingungen l Qualität und Umfang der Apothekenleistung müssen konsequent weiter ausgebaut werden. Die ABDA werde dafür sorgen, dass dies zu fairen Rahmenbedingungen möglich ist, so ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Jürgen Seitz.
  • ABDA-Pressekonferenz: Gesundheitssystem braucht langfristige Perspektive l Die Apotheker sind bereit, die Strukturen im Gesundheitssystem gemeinsam mit der Politik weiterzuentwickeln. Hektischen Aktionismus lehnen sie aber ab. l Kommentar: Wünsche
  • Nutzenbewertung: Für Apotheker selbstverständlich l Angesichts der schlechten Finanzsituation der Krankenkassen wird die Hürde für Arzneimittel heute immer höher. Zumindest Präparate, die von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattet werden, müssen mehr vorweisen können als einen Wirksamkeitsbeleg. l Kommentar: Nutzen
  • Pharmakovigilanz: Mehr Engagement für die Arzneimittelsicherheit l Hervorragende Qualifikation und drei Millionen Kundenkontakte pro Tag: Die verstärkte Einbindung der Apotheker bei der Pharmakovigilanz forderte Regierungsdirektor Dr. Horst Möller... l Kommentar: Keine Muffel
  • Soziale Kompetenz wird nicht gelehrt l Manchmal folgen Diskussion und Beschlussfassung von Anträgen verschlungenen Pfaden. Inhaltlich waren sich (fast) alle Delegierten einig, dass es sinnvoll sei, Grundlagen der sozialen Kompetenz bereits in der pharmazeutischen Ausbildung zu vermitteln, dennoch...
  • Zukunftsaufgaben: »Pharmazie leben!« l Nicht nur mit Wünschen im Gepäck, aber auch nicht passiv sollten die Apotheker in die Zukunft gehen, sagte ABDA-Geschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz, Moderator des dritten Arbeitskreises. l Kommentar: Fair bleiben
  • Interview: »Die Apotheker sind wieder einmal die Vorreiter« l Der Apothekertag hätte in diesem Jahr auch deutscher Gesundheitsberufetag heißen können. l Kommentar: Kluge Entscheidung
  • Expopharm: DAV will Selbstmedikation weiter fördern l Mit mehr als 430 Ausstellern auf 20.000 Quadratmetern und mehr als 25.000 Besuchern liegt die Expopharm voll im Plan.
  • PZ-Innovationspreis: Bevacizumab ausgezeichnet l Zum elften Mal verlieh PZ-Chefredakteur Professor Dr. Hartmut Morck den PZ-Innovationspreis für einen neuen, hoch innovativen Arzneistoff.
  • Govi-Stand: Gut geschätzt ist halb gewonnen l Fach- und Publikumsbücher, Software, die »Pharmazeutische Zeitung«, die »Neue Apotheken Illustrierte« und natürlich Frankfurter Würstchen mit Apfelwein ­ es gab genug Gründe, dem Stand des Govi-Verlags einen Besuch abzustatten.

 

Außerdem in der Druckausgabe:
Schizophren l Kommentar
Hans-Meyer-Medaille verliehen
Expopharm: Ministerin Thoben lobt Apotheken als »Prototypen des Wandels«
Podiumsdiskussion: Defizite in der Kommunikation
DAV-Patientenforum: Apotheker als Verbraucherschützer
Krieg der Taschen
Expopharm Medienpreise für Themen rund um Apotheke und Arzneimittel
Beschlüsse der Hauptversammlung

  

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