Anzeichen kennen, Beratung anpassen |
Die Autismus-Spektrum-Störung eines Kindes beeinflusst auch das Familienleben. Eltern erleben immer wieder überfordernde Situationen, haben Schuldgefühle oder machen sich oder ihren Partner für die Störung verantwortlich. Hinzu kommt, dass die Umgebung oft mit großem Unverständnis reagiert. Nicht selten müssen sich die Eltern einer scharfen Kritik, Anfeindungen sowie abwertenden Kommentaren bezüglich ihrer Erziehung stellen. Das Verhalten des Kindes kann Vorwürfe oder den Ausschluss aus dem Familien- und Freundeskreis nach sich ziehen, was zu sozialer Isolation und damit zum Wegfall sozialer Ressourcen führt (11, 14).
Eltern autistischer Kinder vernachlässigen teilweise ihre eigenen Bedürfnisse und berichten häufiger als andere Eltern über eine subjektiv schlechtere Verfassung. »Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die hohe Belastung von Eltern und Angehörigen belegt«, unterstreicht Dose und führt aus: »Diese können sich in den unterschiedlichsten psychiatrischen Störungsbildern, seien es Anpassungsstörungen, depressive Reaktionen oder auch Schlafstörungen, äußern. Daher ist es wichtig, Angehörige auf mögliche Entlastungen, zum Beispiel sogenannte familienentlastende Dienste, hinzuweisen.« Warnzeichen könnten Erschöpfung, aber auch gereizte Reaktionen auf die Schwierigkeiten im Umgang mit den von einer Autismus-Spektrum-Störung betroffenen Angehörigen sein.
»Hilfs- und Unterstützungsangebote gibt es bei dem Bundesverband Autismus Deutschland, der auch in Landes- und Regionalverbänden organisiert ist. Darüber hinaus gibt es für Betroffene von einem Asperger-Syndrom die Selbsthilfegruppe Aspies«, führt Dose auf (15).