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Äquivalenzdosen

Antibiotika für Kinder richtig austauschen

Es ist ein Klassiker aus dem Nachtdienst: Das verordnete Antibiotikum ist nicht auf Lager. Da bleibt nur der Anruf beim Arzt, am besten mit einem gut durchdachten Alternativvorschlag im Hinterkopf. Bei der Auswahl helfen die neuen Äquivalenzdosis-Tabellen der AMK.
Daniela Hüttemann
12.08.2020  11:00 Uhr

Für Erwachsene hatte die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) bereits im Juni Übersichtstabellen für die verschiedenen Klassen oraler Antibiotika  sowie für infrage kommende Antibiotika für acht konkrete Indikationen wie Mittelohr- und Blasenentzündungen vorgelegt.

Diese Woche folgten die Äquivalenzdosis-Tabellen für die Dosierung und den Austausch oraler Antibiotika bei Kindern. Dabei sind natürlich die Standarddosierungen für Kinder verschiedenen Alters beziehungsweise Gewichtsklassen berücksichtigt. Dabei hat die AMK alle oral verfügbaren Antibiotika aufgeführt, die für Kinder unter zwölf Jahren und unter 40 kg Körpergewicht zugelassen sind, unabhängig davon, ob es sich um Tabletten, Suspensionen oder Granulate handelt. Die Tabellen bieten einen Überblick zum Dosierungsprinzip, die AMK weist jedoch daraufhin, dass daraus individuelle Dosierungen nicht ableitbar sind, denn diese hängen unter anderem von der Indikation ab.

Die Tabellen der Übersicht sind nach Wirkstoffklassen aufgeteilt: Penicilline, Cephalosporine, Fluorchinoline, Makrolide und Clindamycin, Tetrazykline, Sulfonamide und Trimethoprim sowie weitere. Falls ein Aut-simile-Austausch nötig ist, sollte in Rücksprache mit dem Arzt möglichst ein Vertreter derselben Wirkstoffklasse ausgesucht werden. Dabei sind unter anderem Kontraindikationen (zum Beispiel Tetrazykline erst ab acht Jahren) und das zugelassene Indikationsgebiet zu berücksichtigen.

Um den Austausch weiter zu erleichtern, hat die AMK zudem Übersichten für vier wichtige Indikationsgebiete bei Kindern erstellt: Mittelohrentzündung (Otitis media), Mandelentzündung (Tonsillopharyngitis), Keuchhusten (Pertussis) und Lungenentzündung (Pneumonie). Dabei wird jeweils auch zwischen den Mitteln der Wahl und Alternativen hierzu unterschieden.

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