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Tattoos und Piercings

Anders schön

Ein Blick in die sozialen Medien lässt erahnen: Es gilt derzeit mehr denn je, Kreativität, Identität und Individualität auszuleben und zur Schau zu stellen. Dabei sind Tattoos und Piercings neben anderen Bodymodifications nicht mehr wegzudenken.
AutorKontaktGrit Spading
Datum 27.06.2021  08:00 Uhr

Optionen der Entfernung

Zwar können mögliche Tattoo-Gifte, sofern sie erst einmal tiefer in den Organismus eingedrungen sind, nicht mehr vollständig ausgesondert werden. Besteht jedoch der Wunsch, das Tattoo entfernen zu lassen, so gibt es mehrere Möglichkeiten wie unter anderem die ärztliche Laserbehandlung (25), die jedoch gleichermaßen mit Gefahren verbunden ist.

Bei der Entfernung einer Tätowierung mittels Laser werden die Farbteilchen des Tattoos in winzige Partikel zerbrochen, die dann vom Körper abtransportiert werden. Allerdings können dabei auch Spaltprodukte entstehen, die toxisch für den Körper sind. Außerdem gibt es das Risiko von Verbrennungen, Pigmentstörungen und allergischen Reaktionen.

Ein weiteres Verfahren ist die Entfernung von Tattoos mit 40-prozentiger Milchsäure, die analog zu den Pigmenten in die Dermis appliziert wird. Hierbei sind schwere Entzündungsreaktionen mit Narbenbildung beobachtet worden. Gleiches gilt für die Diathermie, bei der in der Haut mittels Strom Temperaturen erzeugt werden, unter denen die Farbpigmente quasi verbrennen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Dermabrasion (Hautabschleifung) mittels eines Sandstrahlgerätes oder einer Fräse. Im Fall kleiner Tattoos kann die betreffende Hautstelle unter örtlicher Betäubung chirurgisch entfernt (Exzision) und die angrenzenden Areale können zusammengenäht werden. Das sogenannte Waterjet-Cutting ist eine Methode, bei der der tätowierte Hautbereich unter Vollnarkose mit einem feinen Wasserstrahl unterhöhlt und die Farbpigmente weggespült werden. In allen Fällen hängt der Behandlungserfolg unter anderem von der Menge und der Art der für das Tattoo verwendeten Farbstoffe ab.

Trotz aller potenziellen Gefahren: Wenn sich jemand wirklich eine Bodymodification wünscht, wird man ihn mit Hinweisen auf medizinische Risiken kaum davon abhalten können. Zumal es oftmals nicht nur um die Optik geht.

Die Gründe für ein Tattoo beispielsweise sind nicht immer offensichtlich, dafür aber vielfältig. Neben der Körperverzierung reichen weitere Motivationen von der »hautschriftlichen« Zusage zur Organspende bis hin zum Verdecken hässlicher Narben und Brustwarzenrekonstruktionen von Brustkrebspatientinnen nach Amputation (26). Bei der Weißfleckenerkrankung können die depigmentierten Areale durch Tätowierung mit »künstlichem Pigment« unsichtbar gemacht werden.

Vor allem psychische Gründe dürfen nicht unbedacht bleiben (27, 28). Bei Borderlinern vermag eine Tätowierung selbstverletzendes Verhalten durch Leitgedanken wie »Don’t forget to love yourself« zu minimieren (29). Auch entsprechende Tätowierungen im Rahmen des sogenannten SemiCoolon-Projekts haben tiefere Gründe. Das Semikolon hat eine einfache, aber bedeutende Message: Es wird genutzt, wenn der Autor seinen Satz hätte beenden können, aber entschieden hat, es nicht zu tun. Somit steht dieses Zeichen für suizidgefährdete Menschen, die ihrem Leben ein Ende bereiten wollten, aber den Entschluss fassten weiterzuleben (30).

Zwar ist die Frage nach dem »Warum« einer Handlung grundlegend tief in jedem Menschen verankert. Die Beantwortung dieser Frage kann und darf jedoch weder Voraussetzung noch zwingender Bestandteil des Beratungsgespräches in der Apotheke sein. Niemand darf sich hier aufgefordert fühlen, Rechenschaft ablegen zu müssen. Aufgabe der Apotheke ist es, in jeder Hinsicht persönlich, individuell, zugewandt, professionell und kompetent sowie vor allem stets wertungsfrei zu beraten und zu informieren. Auch das ist es, was die Apotheke unverzichtbar macht.

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