Pharmazeutische Zeitung online
Aut simile

Äquivalenzdosistabellen der AMK

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) hat Äquivalenzdosistabellen erarbeitet, die für Apotheker eine Hilfestellung beim Aut-simile-Austausch darstellen sollen.
Annette Mende
28.04.2020  10:22 Uhr

Um während der Coronakrise die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln möglichst reibungslos sicherzustellen, hat die Bundesregierung Apothekern mit der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungs-Verordnung deutlich mehr Kompetenzen eingeräumt, wenn es um den Austausch verordneter Arzneimittel geht. Für den Fall eines Lieferengpasses bei einem verordneten Präparat ist beim Aut-idem-Austausch jetzt deutlich mehr erlaubt als sonst. Sollte auch damit eine Belieferung nicht möglich sein, darf der Apotheker nach Rücksprache mit dem Arzt aut simile austauschen.

Um beim Wechsel des Wirkstoffs die Dosis zu finden, die der bisherigen möglichst entspricht, braucht man sogenannte Äquivalenzdosistabellen, wie sie etwa Krankenhäuser für die Umstellung von Patienten bei der Aufnahme verwenden. Für den Gebrauch in öffentlichen Apotheken hat jetzt auch die AMK solche Tabellen erarbeitet und auf ihrer Website unter »Hinweise und Materialien für Apotheken« → »Äquivalenzdosistabellen« eingestellt. Bislang verfügbar sind Tabellen für ACE-Hemmer, inhalative Corticosteroide, Protonenpumpeninhibitoren, Sartane und Triptane. Weitere sollen folgen.

Die AMK betont, dass die Vergleichstabellen nur einen Anhaltspunkt darstellen können. Im Einzelfall seien die Indikationen, Wechselwirkungen, die Pharmakokinetik, Kontraindikationen sowie patientenindividuelle Faktoren zu berücksichtigen. Hierfür seien vor allem die jeweils aktuellen Fachinformationen zu nutzen. Bei jeder Umstellung eines Patienten gemäß aut simile muss der Apotheker ohnehin Rücksprache mit dem verordnenden Arzt halten und dies auf dem Rezept vermerken.

Mehr von Avoxa