ABDA und Großhandel sind mit Impfstoff-Lieferung zufrieden |
Kleine Fläschchen mit großer Bedeutung: In dieser Woche haben Großhandel und Apotheken erstmals den Covid-19-Impfstoff Comirnaty an die Arztpraxen verteilt. / Foto: Imago images/Depo Photos
Es war für viele Apotheken ein großer Moment als an diesem Dienstag der Großhandel bei ihnen eintraf. Im Gepäck hatte der Fahrer eine schlichte Kühlbox, in der einige recht unscheinbare Fläschchen gelagert waren. Dennoch hatte es diese Lieferung in sich, denn zum ersten Mal trafen mit ihr Covid-19-Impfstoffe in den Apotheken ein. Lange blieben die Vakzine allerdings nicht in der Offizin. In den meisten Fällen lieferte die Apotheke die Dosen kurz darauf an die Hausarztpraxen aus. Die Einbindung der niedergelassenen Ärzte in die Impfkampagne spiegelte sich unmittelbar in der täglich erhobenen Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) wider. So stiegt die Zahl der deutschlandweiten Impfungen am Mittwoch sprunghaft an.
Größere Probleme gab es bei der Verteilung der Impfstoffe kaum. Bereits am Mittwoch hatten Apothekerinnen und Apotheker der PZ von einer weitgehend reibungslosen Abwicklung berichtet. Auch die ABDA zeigte sich am heutigen Donnerstag zufrieden: »Wir haben insgesamt positive Rückmeldungen zum Start der Impfkampagne im niedergelassenen Bereich erhalten«, sagte ein Sprecher auf Nachfrage der PZ. Auch der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) zieht ein positives Zwischenfazit. Trotz anspruchsvoller Prozesse habe die Logistik der Großhändler »wie am Schnürchen funktioniert«, sagte Phagro-Vizechef Marcus Freitag. Mit dem Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer müssen Apotheken und Großhandel ein besonders sensibles Vakzin verteilen, das besondere Ansprüche an Lager- und Transporttemperatur stellt. Die dafür vereinbarten Prozesse seien in der ersten Lieferwelle »durchweg strengstens eingehalten« worden, heißt es beim Phagro. Auch die faire und flächendeckende Verteilung hätten die Großhändler verlässlich gemeistert. Da die Vakzine bislang nur begrenzt verfügbar sind, ist der Großhandel dafür zuständig, den Impfstoff gerecht auf alle Arztpraxen eines Bundeslandes zu verteilen.
Am Dienstag haben Ärzte und Apotheker bereits die Impfstoffe für die kommende Woche geordert. Insgesamt sollen dann rund 1 Million Dosen für die Praxen zur Verfügung stehen. Die Bestellungen lägen bereits vor und würden ab kommendem Montag ausgeliefert, so Freitag. Bis Ende April soll die Zahl der Impfdosen weiter steigen und schließlich bei 3 Millionen Dosen pro Woche liegen. Der Phagro sieht seine Mitglieder gut gerüstet. »Die Kapazitäten dafür haben wir«, sagte Freitag. So könnten die Großhändler ihre Logistikprozesse optimieren und entsprechend nachjustieren.
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