Apotheken stehen vor drei Bestellrunden in einer Woche |
Bestellobergrenzen gibt es für die Ärzte nicht. Dennoch könnte die Nachfrage nach Comirnaty größer sein als das verfügbare Angebot. / Foto: Imago images/Sven Simon
Es ist ein wichtiger Schritt für die deutsche Impfkampagne: Ab Ende Juli setzt das Bundesministerium für Gesundheit den bislang geltenden Verteilschlüssel für Covid-19-Vakzine aus. Derzeit entscheidet die Bevölkerungszahl darüber, wie viel Impfstoff ein Bundesland für seine Arztpraxen erhält. Damit sollen die Vakzine möglichst fair in die Fläche gelangen. Doch die Nachfrage nach einer Impfung ist längst nicht mehr in allen Regionen gleich. In Zukunft soll nun allein der Bedarf ausschlaggebend für die Verteilung sein.
Ab Kalenderwoche (KW) 30 (26. bis 30. Juli) soll diese neue Vorgabe greifen. Um möglichst früh zu wissen, welche Region wie viele Impfstoffe braucht, müssen Vertrags- und Privatarztpraxen künftig mit einem Vorlauf von knapp 14 Tagen bestellen. In der kommenden Woche sorgt das neue System nun erst einmal für mehr Arbeit in der Offizin. So geben die Mediziner in KW 28 ausnahmsweise zwei Bestellungen ab – für die Kalenderwochen 29 (19. bis 23. Juli) und 30. Bestellschluss ist in beiden Fällen wie gehabt am Dienstag (13. Juli) um 12 Uhr. Dabei müssen die Ärzte eindeutig kennzeichnen, welcher Auftrag für welche Kalenderwoche gilt. Die Offizinen wiederum geben die Bestellungen an getrennten Tagen an den Großhandel weiter: So müssen die Aufträge für KW 29 am Dienstag (13. Juli) zwischen 12 und 15 Uhr rausgehen. Für KW 30 ordern die Apotheken ausnahmsweise erst am Donnerstag (15. Juli) .
Wichtig: Bestellen können die Mediziner Cormirnaty oder Vaxzevria. Vaccine Janssen® gibt es hingegen nicht. Bestellobergrenzen werden seit Kurzem nicht mehr vorgegeben. Dennoch könnte es unter Umständen zu Kürzungen bei Comirnaty für Erstimpfungen kommen, je nachdem, wie viele Dosen für die zweite Injektion geordert werden, schreibt der Deutsche Apothekerverband (DAV) in einem Rundschreiben. Diese Bestellungen haben wie immer Vorrang.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.