16 Landesapothekerverbände gründen die Gedisa |
Um das Apothekenportal weiterzuentwickeln, haben 16 Landesapothekerverbände die Gedisa gegründet. / Foto: PZ
Die Vorsitzenden von 16 Landesapothekerverbänden haben am heutigen Donnerstag die Gedisa (Gesellschaft für digitale Services der Apotheken mbH) gegründet. Mit der Gesellschaftsgründung wollen die Verbände ihre Bemühungen in Sachen Digitalisierung weiter professionalisieren. Denn: Die IT-Abteilung der ABDA hatte in den vergangenen Monaten das zweiseitige Portal der Apothekerschaft konzipiert und aufgebaut. Das apothekerseitige »Apothekenportal« wird bereits vom Großteil der Apothekerschaft in Deutschland genutzt – beispielsweise zur Ausstellung der Coronavirus-Impfzertifikate. Aber auch die patientenseitige Anwendung »Mein Apothekenmanager« ist bereits als Website und Web-App online – Patienten können darüber beispielsweise Apotheken suchen und zur Vorbestellung Rezepte per Foto an die Apotheke der Wahl übermitteln. Um dieses Portal weiterzuentwickeln, auszubauen und gegenüber der Konkurrenz krisensicher aufzustellen, verfolgten die Landesapothekerverbände aber schon länger das Ziel, eine eigens dafür zuständige Gesellschaft zu gründen.
In den vergangenen Monaten beschäftigten sich die Gremien der 17 Landesapothekerverbände mit der Gründung dieser Gesellschaft. In den allermeisten Verbänden liegt inzwischen eine Zustimmung zur finanziellen Unterstützung der Gedisa vor – nur Westfalen-Lippe hatte noch Gesprächsbedarf angemeldet. Dort werden sich die Gremien in den kommenden Wochen allerdings erneut mit der Gründung beschäftigen und gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt beitreten.
Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV), erklärte in einer Mitteilung zur Gründung: »Ich freue mich, dass der Vertrag zur Gründung der Gedisa heute unterzeichnet worden ist. 16 Landesapothekerverbände und -vereine sind als Gründungsmitglieder dabei. Damit steht die Gesellschaft auf einer sehr breiten Basis. Ich hoffe aber und bin zuversichtlich, dass in Kürze alle Landesapothekerverbände an Bord sein können.«
Laut DAV-Mitteilung sind die Entwicklung und der Betrieb digitaler Angebote im Gesundheitswesen, die vor allem den Apotheken, aber auch ihren Verbänden, den Patienten und Kunden sowie anderen Institutionen und Unternehmen zugutekommen sollen, Zweck der neuen Gesellschaft. Konkret dürfte es unter anderem darum gehen, Schnittstellen für Drittanbietern zu entwickeln, damit diese ihre Dienstleistungen beispielsweise im Apothekenportal anbieten können. Was die technische Weiterentwicklung des Portals betrifft, hatte die ABDA bereits mitgeteilt, dass beispielsweise eine Chatfunktion geplant sei, die Kunden angeboten werden soll. Parallel zur bundesweiten Einführung des E-Rezepts gehe ein »starkes, innovatives Unternehmen im E-Health-Markt« an den Start, das digitale Angebote wie »Mein Apothekenportal« oder »Mein Apothekenmanager« betreiben und weiterentwickeln könne, so der DAV.
Einige Landesapothekerverbände hatten zuletzt kritisiert, dass ihnen zu wenige Informationen zu den Zielen und unternehmerischen Plänen der Gedisa vorliegen. Der DAV teilte dazu mit, dass die Gesellschafter und die Geschäftsführung oder der Aufsichtsrat »zu gegebener Zeit« Details bekanntgeben würden. Auch die Finanzierung der Gesellschaft stand immer wieder im Mittelpunkt berufspolitischer Diskussionen. ABDA-IT-Chef Sören Friedrich hat in den Mitgliederversammlungen mehrerer Landesapothekerverbände dazu erklärt, dass man für den Aufbau der Gesellschaft in den kommenden drei Jahren zwischen 8 und 9 Millionen Euro brauche – das entspreche rund 50 Euro pro Monat und Apotheke, so Friedrich.
Der DAV teilte heute auch mit, dass er unverändert weiterhin seine politische Verantwortung wahrnehmen werde. Dazu zähle auch sein Engagement als Gesellschafter in der Gematik.
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