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EU-Arzneimittelbehörde EMA

Zweiter Booster erst ab 80

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hält derzeit eine vierte Coronaimpfung für alle Bürger nicht für notwendig. Für eine generelle Empfehlung sei es momentan zu früh, teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam gemeinsam mit der EU-Gesundheitsbehörde ECDC mit.
dpa
07.04.2022  12:30 Uhr

Eine vierte Coronaimpfstoff-Dosis könnte für Menschen ab 80 Jahren sinnvoll sein angesichts des höheren Risikos einer schweren Covid-19-Erkrankung in dieser Altersgruppe. »Für Erwachsene ab 60 Jahre mit einem normalen Immunsystem gibt es zurzeit keine schlüssigen Beweise, dass der Impfschutz gegen eine schwere Erkrankung abnimmt und dass eine vierte Dosis einen Mehrwert hat«, erklärten die Behörden. Es gebe aber auch keine Sicherheitsbedenken gegen eine zweite Auffrischungsimpfung.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sich erst kürzlich in Brüssel für eine vierte Coronaimpfung für alle ab 60 Jahren eingesetzt. Die EU-Staaten erklärten, sie wollten in dieser Frage einheitlich vorgehen. Für die Entscheidung hatten sie die Empfehlung ihrer Gesundheitsbehörden abgewartet.

Bisher werden die meisten Coronaimpfstoffe zur Grundimmunisierung in zwei Dosen verabreicht. Da der Schutz aber nach einigen Monaten abnimmt, empfehlen die Behörden eine dritte Dosis, den sogenannten Booster oder die Auffrischung. Nach Studien in Israel sollte ein weiterer Booster den Immunschutz erhöhen.

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