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Mundpflege

Zahnbürste & Co – alles klar?

Während Karies bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland erfreulicherweise rückläufig ist, sind andere Zahnerkrankungen wie Erosion auf dem Vormarsch. Mit der richtigen Mundpflege, einer zahnfreundlichen Ernährung und regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt lässt sich jedoch ein gesundes Gebiss bis ins hohe Alter erhalten. Die Auswahl an Zahnbürsten und Co ist groß. Ein Überblick.
AutorKontaktBettina Wick-Urban
Datum 08.03.2020  08:00 Uhr

Multitalent Zahnpasta

Zahnpasten ergänzen die mechanische Reinigung mit der Zahnbürste und leisten mehr als die Zufuhr von Fluorid. Vielmehr beugen sie Zahnerkrankungen wie Gingivitis, Erosion und Hypersensitivität vor, entfernen Verfärbungen und erfrischen den Atem. Neben Fluoriden enthalten sie deshalb weitere Wirkstoffe sowie eine Vielzahl von Hilfsstoffen wie Tenside, abrasive Stoffe (»Putzkörper«), Süßstoffe oder Geschmacksstoffe (Tabelle 1).

Komponenten Beispiele
Putzkörper Siliciumdioxid, Aluminiumoxidtrihydrat, Calcium­carbonat, Natriumhydrogen­carbonat, Kieselsäure
Tenside Poloxamer, Natriumlaurylsulfat
Bindemittel Xanthangummi, Carbomer, Carboxymethylcellulose, Carrageen, Alginsäure
Puffer Natriumhydroxid, Trinatriumphosphat
Feuchthaltemittel Sorbitol, Glycerin, Xylit, Propylenglykol
Farb-, Süß- und ­Geschmacksstoffe Titandioxid, Saccharin, Xylit, Pfefferminzöl, Menthol, Nelkenöl, Anisöl, Fenchelöl
Tabelle 1: Auswahl von Inhaltsstoffen in Zahnpasten (außer Wasser)

Für eine effektive Kariesprophylaxe wird mindestens zweimal tägliches Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta empfohlen. Fluoride machen den Zahnschmelz resistenter gegen die Säureattacken, unterstützen dessen Remineralisierung mit Calcium und Phosphat aus dem Speichel und hemmen zudem die säureproduzierenden Bakterien. Neben dem Fluoridzusatz in der Zahnpasta als wichtigste Quelle für die Kariesprophylaxe enthält auch die Nahrung Fluoride. Weiterhin empfehlen die zahnmedizinischen Gesellschaften zur Kariesprophylaxe eine möglichst zuckerarme Ernährung und das Kauen von zuckerfreien Kaugummis zur Anregung des Speichelflusses und damit der Remineralisierung.

Besteht ein erhöhtes Kariesrisiko, zum Beispiel bei Kindern und Jugendlichen, kann der Zahnarzt die Zähne mit einer dünnen Kunststoffschicht versiegeln oder Zahnpasten mit höheren ­Fluoridkonzentrationen, Flouridlacke, -gelee oder -spülungen verordnen (19).

Fluorid: A und O zur Kariesprophylaxe

Seit Herbst 2018 empfehlen die zahnmedizinischen Fachgesellschaften höhere Fluoridkonzentration für Kinder (Tabelle 2; 19). Die orale Fluoridprophylaxe wird von Zahnärzten in Gegensatz zu den Kinderärzten nicht empfohlen. Fluorid wirkt lokal besser; zudem besteht bei oraler Gabe das Risiko der Überdosierung, erkennbar an weißen Flecken im Zahnschmelz (Fluorose). Für die maximale Aufnahme von Fluorid pro Tag nennt die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA 2013; 20) altersbezogene Grenzen:

  • Kinder von 1 bis 8 Jahren: 0,1 mg/kg Körpergewicht pro Tag,
  • 9 bis 14 Jahre: 5 mg/Tag,
  • ab 15 Jahren: 7 mg/Tag.

Zahnpasten enthalten verschiedene Fluorid-Verbindungen. Am häufigsten ist Natriumfluorid enthalten. Zinnfluorid wirkt zusätzlich antibakteriell. Aminfluorid hat aufgrund seines Tensidcharakters eine hohe Oberflächenaktivität und bildet rasch Calciumfluorid. Natriummonofluorphosphat muss zunächst enzymatisch gespalten werden und hat deshalb einen verzögerten Wirkeintritt. Während Fluoride wie Natriumfluorid wirksam Karies vorbeugen, sind sie bei starken Säuren nicht effektiv genug und können die Zähne nicht vor Erosion schützen. Wirksamer sind Zinnfluorid, Zinnchlorid plus Aminfluorid, die eine Schutzschicht über den Zahn legen, sowie eine ­Kombination von Calciumcarbonat und ­Arginin (21).

Alter Konzentration tägliche Anwendung Menge Zahnpasta
ab Durchbruch des ersten Zahns bis 2. Geburtstag 500 ppm 2 x erbsengroß
oder 1000 ppm 2 x reiskorngroß
2. bis 6. Geburtstag 1000 ppm 2 x erbsengroß
ab 7. Geburtstag 1450 ppm 2 x erbsengroß
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene 1450 ppm 2 x circa 1 cm Streifen
Tabelle 2: Empfehlung zur Fluoridkonzentration in Zahnpasta laut S2k-Leitlinie 2016 (19)

»Sensitiv«-Zahnpasten enthalten verschiedene Wirkstoffe, die den Schmerz bei hypersensiblen Zähnen mindern sollen (22). Kaliumnitrat und -citrat depolarisieren die Neurone im Zahninneren und hemmen so die Schmerzweiterleitung an den Synapsen. Dagegen blockieren Zinnfluorid, Strontiumchlorid/-acetat, Calcium ­na­triumphosphosilikat, Nanohydroxy­apatit, Arginin plus Calciumcarbonat sowie Calciumphosphosilikat die Dentintubuli und stoppen dadurch die Flüssigkeitsbewegung im Inneren und somit die Nervenstimulation.

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