Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Mundpflege

Zahnbürste & Co – alles klar?

Während Karies bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland erfreulicherweise rückläufig ist, sind andere Zahnerkrankungen wie Erosion auf dem Vormarsch. Mit der richtigen Mundpflege, einer zahnfreundlichen Ernährung und regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt lässt sich jedoch ein gesundes Gebiss bis ins hohe Alter erhalten. Die Auswahl an Zahnbürsten und Co ist groß. Ein Überblick.
AutorKontaktBettina Wick-Urban
Datum 08.03.2020  08:00 Uhr

Zahnbürste als wichtigstes Hilfsmittel

Die mechanische Reinigung mit einer Zahnbürste ist der wichtigste Teil der Mundhygiene. Mittels der auf die Plaque wirkenden Scherkräfte werden mehr als 90 Prozent des Zahnbelags entfernt (12). Bereits bei Durchbrechen der Milchzähne durch den Kiefer bildet sich Plaque; daher muss bereits bei den Kleinsten regelmäßig geputzt werden.

Werkzeuge zur Zahnpflege sind ­keine Erfindung der Neuzeit. Bereits 3000 v. Chr. wurden in Ägypten Kau­stäbe zur Reinigung der Zähne verwendet. Die sogenannten Miswaks waren Äste oder Wurzeln des Zahnbürstenbaumes (Salvadora persica), der interessanterweise auch Fluorid, Calcium und Silikate enthält. Die erste Borstenzahnbürste mit Schweineborsten und Bambusgriff wurde in China um 1500 entwickelt. Fast 500 Jahre später, 1938, kam die erste Zahnbürste mit Nylonborsten auf den Markt. Die ersten elektrischen Zahnbürsten wurden in den 1960er-Jahren entwickelt.

Die Zahnbürste soll weiche oder mittelharte abgerundete Kunststoffborsten haben. Bürsten mit einem Kurzkopf erreichen enge Stellen des Kiefers besser. Ein systematischer Review legt nahe, dass Zahnbürsten mit angewinkelten Borsten Zahnbelag besser entfernen als flache oder solche, bei denen die Borsten verschieden hoch sind (13). Nach spätestens drei Monaten sollte die Bürste ausgetauscht werden, da bei gebogenen Borsten die Putzleistung abnimmt und die Verletzungsgefahr des Zahnfleischs steigt. Indikatorborsten mit mechanisch sensitivem Farbstoff signalisieren, wann ein Wechsel angezeigt ist.

Elektrische Zahnbürsten sind manuellen überlegen

Neben einer Vielzahl von Handzahnbürsten gibt es auch eine große Auswahl von elektrischen Zahnbürsten. Bringen diese einen Vorteil im Vergleich zu manuellen Bürsten? Der systematische Cochrane-Review von Yaacob und Mitarbeitern (2014) zeigte, dass elektrische Zahnbürsten, vor allem solche mit oszillierend-rotierender Bewegung, den manuellen bezüglich der Entfernung von Plaque und der Reduktion von ­Gingivitis überlegen sind (14).

Daneben bieten elektrische Zahnbürsten weitere Vorteile, die eine effektive Zahnreinigung unterstützen. Die Andruckkontrolle bei verschiedenen Modellen verhindert, dass die Zähne mit zu viel Druck geputzt werden, was langfristig zu deren Abrasion führen kann (15). Eingebaute Timer erhöhen nachweislich die Compliance, die empfohlenen zwei Minuten zu putzen (15, 17), denn Studien haben gezeigt, dass die Menschen durchschnittlich nur circa 45 Sekunden putzen (16). Runde Bürstenköpfe unterstützen besonders das Putzen auf der Zahninnenseite, wo sich gerade im Unterkiefer aufgrund der Lage der Speicheldrüsen verstärkt Zahnstein bildet. Die Putztechnik mit Führen der Bürste von Zahn zu Zahn und kurzem Halten sowie die verschiedenen Aufsteckbürsten machen es ­Kindern und älteren Personen sowie Pflegenden von Menschen mit Behinderung oder Demenz einfacher, die Zähne gründlich zu reinigen.

Was bringt längeres Putzen? Eine Studiengruppe fand bereits 1993 heraus, dass nach zwei Minuten Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste mehr als 80 Prozent der Plaque entfernt sind, nach 30 Sekunden aber nur circa 50 Prozent. Eine Verlängerung der Putzzeit über drei Minuten hinaus brachte keine weitere Verbesserung (18).

Zu einer optimalen Mundhygiene gehören auch Zahnseide und Interdentalreiniger, da die Bürste nur circa drei Fünftel der Zahnoberfläche erreicht. Vor allem die Zahnzwischenräume müssen mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen gereinigt werden. Interdentalreiniger sind auch gut geeignet, größere Zwischenräume bei Implantaten, Brücken oder Brackets zu säubern. Hier herrscht in Deutschland allerdings noch Nachholbedarf: Putzen drei von vier Bundesbürgern gemäß einer Forsa-Umfrage von 2018 zweimal täglich ihre Zähne, gehört die Benutzung von Zahnseide nur bei knapp 15 Prozent zur täglichen Routine.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa