Wo Patienten per Schnellzug verlegt werden |
Russland. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie in den USA hat Russland einen Hilfsflug vorbereitet. Die Maschine mit medizinischer Ausrüstung und Schutzkleidung sollte noch am Dienstag starten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Tagsüber seien sämtliche Vorbereitungen getroffen worden. Angesichts der »schrecklichen epidemiologischen Situation« habe Russland diese Hilfe angeboten. Kremlchef Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump hatten am Montag miteinander telefoniert.
Das Angebot kommt überraschend, weil die Beziehungen zwischen Moskau und Washington seit Jahren angespannt sind. Peskow sagte: »Jetzt, da ausnahmslos alle von der Situation betroffen sind, gibt es keine Alternative zu einem partnerschaftlichen Handeln.« Russland hatte bereits medizinische und personelle Hilfe in das besonders von der Pandemie betroffene Nato-Land Italien geschickt. Trump hatte am Montagabend (Ortszeit) von einer »sehr großen Flugzeugladung« mit medizinischer Ausrüstung aus Russland gesprochen und sich positiv über die Geste geäußert. Die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie in den USA hat sich zuletzt dramatisch beschleunigt.
Spanien. Im stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien sind binnen 24 Stunden 864 neue Todesfälle gezählt worden. Dies ist die bisher höchste Zahl, die an einem Tag registriert wurde, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Mittwoch mitteilte. Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit mehr als 800 Toten. Die Gesamtzahl der Todesopfer kletterte damit auf 9053. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen stieg unterdessen um knapp 8000 auf mehr als 102.000. Gleichzeitig wurden knapp 3500 Patienten, die wegen einer Infektion mit SARS-CoV-2 an Covid-19 erkrankt waren, innerhalb eines Tages als geheilt entlassen. Von den bisher mehr als 51.000 Infizierten, die in Spanien in Krankenhäusern behandelt werden mussten, sind damit bereits mehr als 22.000 Menschen wieder gesund.
Südkorea. 101 Neuinfektionen hat Südkorea vermeldet. Am Dienstag seien weitere 101 Fälle festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Am Montag waren 125 Neuansteckungen gemeldet worden. Die Gesamtzahl stieg auf 9887. Bisher starben 165 Menschen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren.
»Wir verzeichnen weiter Cluster-Infektionen und eine Zunahme bei importieren Fällen«, sagte Vize-Gesundheitsminister Kim Gang Lip. Sorgen bereiten den Behörden insbesondere lokale Häufungen in Kirchengemeinden und Krankenhäusern. Aufgrund solcher Häufungen wurden in der Hauptstadt Seoul und der umliegenden Region wieder mehr neue Fälle registriert als im Südosten des Landes, der am stärksten von dem Covid-19-Ausbruch betroffen ist.
Um das Ansteckungsrisiko durch eingeschleppte Fälle aus dem Ausland zu verringern, müssen sich seit Mittwoch sämtliche Ankommende in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Zuletzt waren die verschärften Einreisebestimmungen bereits auf Europa und die USA ausgeweitet worden. Zahlreiche Südkoreaner kehren aus Angst vor einer Ansteckung in Ländern, die eine rasche Ausbreitung des Virus verzeichnen, zurück. Im März hatte sich in Südkorea seit dem Höhepunkt Ende Februar mit mehr als 900 Fällen innerhalb eines Tages ein deutlicher Abwärtstrend eingestellt. Zuletzt hatte sich die Zahl den Behörden zufolge bei etwa 100 »stabilisiert«. Südkorea hatte bisher keine landesweite Ausgangssperre verordnet.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.