Wo Patienten per Schnellzug verlegt werden |
Griechenland. Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus warnt der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) vor einer »humanitären Katastrophe« auf den griechischen Inseln. Deutschland und andere europäische Staaten sollten als »Koalition der Willigen« Schutzbedürftige aus Griechenland aufnehmen, fordert der SVR in einem am Dienstag veröffentlichten Positionspapier zur seit Jahren stockenden Reform der europäischen Asylpolitik. Diese drohe »vollständig von der Corona-Pandemie überlagert zu werden«. Die EU-Kommission will ihre neuen Vorschläge nach Ostern präsentieren. »Nach den Entwicklungen an der griechisch-türkischen Grenze ist zu befürchten, dass die europäische Migrations- und Asylpolitik in absehbarer Zukunft erneut mit Zuspitzungen konfrontiert sein wird, auf die sie strukturell bislang nicht hinreichend vorbereitet ist«, schreibt der SVR.
Großbritannien. Ein 13 Jahre alter Junge ist in London an der Lungenerkrankung Covid-19 gestorben. Er soll das bisher jüngste Opfer der Pandemie ohne bekannte Vorerkrankungen in Großbritannien sein. Der 13-Jährige war am vergangenen Donnerstag mit Atemwegsproblemen in das King's College Hospital im Süden der Hauptstadt gebracht worden und am Montag gestorben. Die Klinik bestätigte, dass sich der Junge mit dem Coronavirus angesteckt hatte, nannte aber keine Details. Für die Beerdigungskosten und zur Unterstützung der Familie wurde eine Spendenaktion initiiert: Der Vater war an Krebs gestorben, die Mutter hat noch sechs weitere Kinder.
Indien hat trotz eines Mangels an Schutzausrüstung im eigenen Land 90 Tonnen Hilfsgüter nach Serbien geschickt. Dazu gehören unter anderem Schutzkleidung, Handschuhe und Masken. Dies wurde bekannt, nachdem die UN-Entwicklungsagentur UNDP, die nach eigenen Angaben den Cargoflug organisiert hatte, darüber twitterte und indische Medien berichteten. Die serbische Regierung hat laut UNDP das Material gekauft und die EU die Transportkosten übernommen. Ein Sprecher des indischen Gesundheitsministeriums wollte sich am Mittwoch auf Anfrage nicht zu den Berichten äußern. In Indien behelfen sich Ärzte und Krankenpfleger in einigen Teilen des Landes zurzeit mit Regenmänteln, weil Schutzkleidung fehlt, wie örtliche Medien schrieben. Mindestens hundert Ärzte hätten in Quarantäne gemusst, nachdem sie ohne Schutzausrüstung Kontakt zu Coronavirus-Patienten hatten, berichtete der Fernsehsender NDTV. Im indischen Gesundheitsministerium hieß es, man versuche große Mengen Schutzausrüstung aus dem eigenen Land sowie aus China und Südkorea zu kaufen. In Indien gibt es zurzeit mehr als 1600 bestätigte Coronavirus-Fälle, unter ihnen 38 Menschen, die an den Folgen der Infektion gestorben sind. Die Zahlen sind relativ niedrig, weil Indien verhältnismäßig wenig testet.
Niederlande. Die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie bis zum 28. April verlängert. »Wir wissen, dass das viel verlangt ist, aber es ist echt nötig«, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag in einer Live-Pressekonferenz im Fernsehen. Ursprünglich sollten die vor etwa zwei Wochen verhängten Maßnahmen bis zum 6. April gelten. Erste Ergebnisse im Kampf gegen die Pandemie seien zu sehen. »Aber wir haben es noch nicht geschafft«, warnte Rutte. Schulen, Restaurants, Cafés, Museen und Friseure bleiben geschlossen, öffentliche Veranstaltungen verboten. Bürger dürfen sich höchstens mit drei Menschen zugleich in der Öffentlichkeit aufhalten. Sie sollen möglichst zu Hause bleiben. In den Niederlanden sind 1039 Menschen an dem Coronavirus gestorben, 12.595 Fälle wurden registriert. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass die Zahlen deutlich höher sind. Denn nur schwer Erkrankte werden getestet.