Wo Patienten per Schnellzug verlegt werden |
China. In China sind die Coronainfektionen im Vergleich zum Vortag wegen einer neuen Zählweise deutlich gestiegen. Wie aus den Daten der Pekinger Gesundheitskommission vom Mittwoch hervorging, wurden erstmals auch solche Menschen in die offizielle Statistik aufgenommen, die zwar positiv auf das Virus getestet wurden, aber keine Symptome zeigten. Laut der Kommission gab es im Vergleich zum Vortag 130 neue Nachweise dieser Art. Insgesamt stünden derzeit 1367 asymptomatische Fälle unter Beobachtung.
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit Symptomen stieg den offiziellen Daten zufolge um 36, wovon 35 bei Menschen nachgewiesen wurden, die aus dem Ausland nach China eingereist waren. Erneut wurden auch sieben Todesfälle gemeldet. Als Gesamtzahl nachgewiesener Infektionen auf dem chinesischen Festland seit Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 wurden 81.554 Fälle genannt.
Die Infektionen ohne Symptome fließen in diese Gesamtzahl jedoch weiterhin nicht ein, sondern werden separat gezählt. Darüber, wie viele positiv getestete Fälle ohne Symptome es bisher insgesamt gab, machte die Kommission keine Angabe. Auch gab es keine Angabe dazu, wie viele Menschen täglich getestet werden. Zudem scheint unklar, inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage spiegelt und wie hoch die Dunkelziffer ist. Für Zweifel sorgt so etwa, dass China die Zählweise schon in den vergangenen Monaten mehrfach änderte.
Frankreich. In Frankreich ist die Zahl der gestorbenen Coronainfizierten an einem Tag drastisch gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden habe es 499 neue Todesfälle zu verzeichnen gegeben, sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Dienstagabend in Paris. Damit starben bisher die meisten Menschen an einem Tag seit Beginn der Coronavirus-Pandemie in Frankreich. Insgesamt gebe es 3523 Todesopfer, so Salomon.
Auch die Zahl der Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, stieg demnach um mehr als 450. Fast 23.000 Menschen würden in Krankenhäusern behandelt, sagte Salomon, mehr als 5000 davon auf Intensivstationen.
Im Ballungsraum Paris spitzt sich die Lage in den Krankenhäusern zu. »Wir hatten eine äußerst schwierige Nacht, da wir tatsächlich am Ende unserer Krankenhauskapazitäten sind«, sagte Aurélien Rousseau, Direktorin der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, am Mittwochmorgen dem Sender Franceinfo. »In der Region Paris gibt es 1200 Intensivbetten. Zurzeit haben wir 2700 Patienten auf der Intensivstation«, so Rousseau weiter. Man habe die Kapazitäten in den letzten Wochen zwar mehr als verdoppelt, doch man stoße nun an die Grenzen der Möglichkeiten.
Salomon kündigte an, dass zwei Sonderzüge schwer erkrankte Patienten aus dem Ballungsraum Île-de-France und der Hauptstadt Paris in Krankenhäuser in die westfranzösische Region Bretagne bringen sollten. In den speziellen medizinischen TGV-Hochgeschwindigkeitszügen sollten demnach am Mittwoch 36 Patienten transportiert werden. Die Situation angesichts der Coronavirus-Pandemie sei »in der Geschichte der französischen Medizin völlig beispiellos«, sagte Salomon. Er betonte, dass gut 34 Prozent der Patienten in Intensivbehandlung in den Kliniken jünger als 60 Jahre seien.