Wie soll das Pharmaziestudium der Zukunft aussehen? |
Was ändert sich? »Das Pharmaziestudium muss angesichts des großen Wissenszuwachses um zwei Semester auf insgesamt zehn Semesterverlängert werden«, so Benkert. »Dabei darf allerdings weder die Zahl der Studienplätze verringert noch die Betreuung der Studierenden schlechter werden.« Die zusätzliche Zeit soll vor allem der Klinischen Pharmazie und Pharmakologie zugute kommen. Zudem sollen verstärkt digitale und kommunikative Kompetenzen vermittelt sowie mehr interprofessionelle Lehrveranstaltungen angeboten werden.
Wichtig sei der BAK, dass der Studiengang bundesweit einheitlich bleibt und weiterhin mit einem Staatsexamen endet, sodass jeder approbierte Apotheker seinen Beruf in allen pharmazeutischen Tätigkeitsbereichen ausführen kann. Für eine Anpassung an das Bachelor-Master-System bestehe weder ein Bedarf noch eine Notwendigkeit, heißt es im Positionspapier. In der Pharmazie gebe es kein Tätigkeitsfeld für Absolventen eines dreijährigen Bachelor-Studiengangs. Eine Modularisierung mit Zuweisung sogenannter ECTS-Punkte sei jedoch mit Blick auf die Durchlässigkeit des Studiums anzustreben.
Neu an der Struktur ist außerdem, dass Pharmaziestudierende in Zukunft das selbstständige, wissenschaftliche Arbeiten üben und dies mit einer schriftlichen Arbeit nachweisen sollen, wie es in anderen naturwissenschaftlichen Studiengängen Usus ist. Das Forschen und Schreiben soll auch auf eine Promotion sowie typische Tätigkeitsbereiche in der Industrie und Forschung vorbereiten. Dafür fällt das 2001 eingeführte Wahlpflichtfach weg.
Für die wissenschaftliche Arbeit werden die Studierenden sechs Monate Zeit haben, davon sechs Wochen für die Verschriftlichung. Das Ganze kann auch außerhalb der Universität sowie im Ausland erfolgen. Die Bewertung dieser Arbeit soll gleichwertig zu den mündlichen Prüfungen der einzelnen Fächer mit in die Abschlussnote des Zweiten Staatsexamens fließen.
Die Famulatur, die im Grundstudium abgeleistet werden muss, wird von acht auf vier Wochen verkürzt, davon weiterhin die Hälfte in einer öffentlichen Apotheke. Dies sei ausreichend, um einen Einblick in den Apothekenbetrieb zu bekommen. Die Liste anderer Einrichtungen soll erweitert werden. Zudem wird empfohlen, einen Famulatur-Leitfaden zu erarbeiten und anzuwenden.