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Immunseneszenz

Wie Coronaviren unsere Zellen altern lassen – und was sich dagegen tun lässt

Bei einer SARS-CoV-2-Infektion kann es zu einer überschießenden Immunaktivierung kommen. Die damit verbundene massive Zytokin-Freisetzung triggert schwere Covid-19-Verläufe oft stärker als die Infektion selbst. Eine Ursache könnte darin bestehen, dass durch die Infektion eine Alterung von Zellen induziert wird – ein potenzielles Arzneistofftarget?
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 15.09.2021  14:30 Uhr

Senolytika im Tierversuch erfolgreich

Diese klaren Hinweise auf eine virusinduzierte Seneszenz von SARS-CoV-2 infizierten Zellen veranlassten die Wissenschaftler, über den Einsatz von sogenannten Senolytika, die gezielt seneszente Zellen beseitigen, nachzudenken. »Diese entzündliche Überreaktion frühzeitig mit spezifischen Wirkstoffen zu unterbrechen, hat in unseren Augen großes Potenzial, eine neue Strategie zur Behandlung von Covid-19 zu werden«, sagt Professor Dr. Clemens Schmitt, Direktor des Molekularen Krebsforschungszentrums an der Charité. Tatsächlich konnte das Team in Tiermodellen zeigen, dass die bekannten senolytische Wirkstoffe Navitoclax, Fisetin und Dasatinib/Quercetin selektiv VIS-Zellen eliminierten. Zudem mildern sie die Covid-19 induzierte Pneumonie und reduzieren die Entzündungsphänomene bei Hamstern und Mäusen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren.

Auch die Ergebnisse von zwei ersten klinischen Pilotstudien zur Supplementation mit Quercetin liegen bereits vor: In den Untersuchungen mit oral appliziertem Quercetin (1000 mg pro Tag für 30 Tage beziehungsweise 600 mg pro Tag für 14 Tage) mit 152 beziehungsweise 42 Probanden gab es Hinweise auf eine reduzierte Infektionsdauer und Symptomschwere. So senkte das Senolytikum das Risiko für eine Hospitalisierung, Einweisung auf eine Intensivstation und  die Notwendigkeit einer Beatmung (»International Journal of General Medicine«). Auch der Einsatz von Fisetin zur Reduktion von Covid-19-Komplikationen wird derzeit in einer klinischen Studie untersucht (NCT04771611). Die ersten klinischen Daten seien vielversprechend, schreiben die Forschenden um Lee. Es seien aber weitere Untersuchungen und Dosisfindungsstudien nötig, um ihren Einsatz zu optimieren.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Berliner Forscher klar, dass eine virusinduzierte Seneszenz als pathogener Auslöser einer Covid-19-bedingten Zytokin-Eskalation in Verbindung mit Organschädigung in Betracht gezogen werden sollte. Zudem legen die Daten nahe, dass es sich lohnen könnte, eine gezielte Senolyse virusinfizierter Zellen als neuartige Therapieoption zu entwickeln.

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