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Coronavirus

WHO stuft My-Variante als »Variante von Interesse« ein

Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Variante My (B.1.621) als neue »Variante von Interesse« (VOI) ein. Die Variante wurde ursprünglich in Kolumbien entdeckt und hat sich inzwischen eine Reihe von Ländern verbreitet.
Christina Hohmann-Jeddi
01.09.2021  12:00 Uhr

Die SARS-CoV-2-Variante B.1.621 wurde am 30. August als VOI klassifiziert und erhielt die Bezeichnung »My« (nach dem Buchstaben M im griechischen Alphabet), teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem wöchentlichen pandemischen Bulletin am Dienstag mit. Dazu gehört auch die Sublinie B.1.621.1.

Die My-Variante weise eine »Konstellation von Mutationen auf, die auf mögliche Immunescape-Fähigkeiten hinweisen«, heißt es von der WHO. Vorläufige Daten zeigten eine Reduktion der Neutralisationskapazitäten von Genesenen- und Geimpften-Sera, die ähnlich der der Beta-Variante (B.1.351) sei . Dies müsse noch in weiteren Studien geprüft werden.

Die My-Variante wurde erstmals im Januar 2021 in Kolumbien entdeckt. Seitdem wurde sie in einigen weiteren Ländern sporadisch zum Teil auch in größeren Ausbrüchen nachgewiesen. Dies sind vor allem die USA, Spanien, Mexiko, Ecuador, aber auch Italien, die Niederlande und Großbritannien. Bis Ende August seien mehr als 4500 Gensequenzen der neuen Variante aus 39 Ländern in die Datenbank der GISAID Initiative hochgeladen worden, die weltweite genetische Daten zu dem Pandemieerreger sammelt.

Laut WHO ist die My-Variante weltweit mit einem Anteil von unter 0,1 Prozent noch sehr gering vertreten, aber in Kolumbien und Ecuador hat sie schon einen Anteil von 39 beziehungsweise 13 Prozent erreicht. Es seien weitere Studien nötig, um die phänotypischen und klinischen Charakteristika der Variante zu verstehen. Die Verbreitung der Linie müsse überwacht werden.

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