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Schwer kranke Covid-19-Patienten

WHO empfiehlt den Einsatz von IL-6-Blockern

Zu Dexamethason gesellen sich die Interleukin-6-Inhibitoren Tocilizumab und Sarilumab. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt ihren Einsatz zur Behandlung schwer kranker Covid-19-Patienten. Die Wirkstoffe seien insbesondere in Kombination mit Corticosteroiden lebensrettend.
PZ/dpa
07.07.2021  13:00 Uhr

Schwer oder kritisch erkrankte Patienten mit Covid-19 leiden oft an einer Überreaktion des Immunsystems, die als gefährliche Komplikation gilt. Interleukin-6-Inhibitoren wie Tocilizumab (RoActemra®) und Sarilumab (Kevzara®), die zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen zugelassen sind, können diese Überreaktion unterdrücken. In den USA hatte kürzlich die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA Tocilizumab, das dort unter dem Handelsnamen Actemra® verfügbar ist, eine Notfallzulassung zur Behandlung hospitalisierter Erwachsener und Kinder ab zwei Jahren erteilt. Auch in der S3-Leitlinie »Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit Covid-19« wird der Einsatz von Tocilizumab bereits empfohlen.

Die WHO stützt ihre Empfehlung auf eine Metaanalyse mit 11.000 Patienten, die kürzlich im Fachmagazin »JAMA« veröffentlicht wurde. Demnach reduziert die Gabe von Tocilizumab oder Sarilumab das Sterberisiko bei Corona-Patienten mit schwerem Verlauf im Vergleich zur Standardtherapie um 13 Prozent. Das bedeutet der WHO zufolge, dass es 15 Todesfälle pro tausend Patienten weniger gibt, und sogar 28 Todesfälle pro tausend kritisch erkrankter Patienten. Die Wahrscheinlichkeit einer mechanischen Beatmung bei schweren und kritischen Patienten werde im Vergleich zur Standardversorgung um 28 Prozent reduziert. Das bedeute, dass 23 von tausend Patienten weniger mechanisch beatmet werden müssen.

»Diese Medikamente bieten Hoffnung für Patienten und Familien, die unter den verheerenden Auswirkungen von schwerem und kritischem Covid-19 leiden. Aber IL-6-Rezeptorblocker bleiben für die Mehrheit der Welt unzugänglich und unerschwinglich«, sagte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus in einer Pressemeldung. Die WHO rief Pharmafirmen dazu auf, die Preise zu senken und sie an ärmere Länder zu liefern, die ohnehin schon mit einem Mangel an Covid-Impfstoffen zu kämpfen haben. Zudem sollten Lizenzen zur Herstellung in möglichst vielen Ländern erteilt werden.

Im September hatte die WHO den Einsatz von Steroiden als Entzündungshemmer bei schweren Covid-19-Verläufen empfohlen, um extreme Reaktionen des Immunsystems zu dämpfen.

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